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Rückkehr vom „König des Waldes“ im Nationalpark für Nordost-Tiger

05.12.2022 08:00:05

Die 36-jährige Duan Lianru ist Mitarbeiterin des Überwachungszentrums beim Nationalpark für Nordost-Tiger in Hunchun, Provinz Jilin. Die Aufgaben ihrer Arbeit sind sehr besonders, denn sie muss „Personalausweise“ für die Nordost-Tiger erstellen.

Wie Duan mitteilte, ist das Muster vom Fell des Tigers genauso einzigartig wie menschliche Fingerabdrücke und wird sich auch nie ändern. So kann man die Tiere je nach Position, Länge, Breite, Farbe und Form ihres Fellmusters unterscheiden.

Der Nordost-Tiger ist eine der wichtigsten Spezies, die unter globalem Artenschutz steht und war einst in Nordostchina weit verbreitet. Aus verschiedenen Gründen schrumpfte die Population des in der Wildnis lebenden Nordost-Tigers jedoch schnell. Um die Tiger und ihren Lebensraum zu schützen sowie das Ökosystem wiederherzustellen, wurde ein mehr als 14.000 Quadratkilometer großer Nationalpark für Nordost-Tiger eingerichtet, der sich über die nordöstlichen Provinzen Jilin und Heilongjiang erstreckt.

Jüngsten Statistiken zufolge leben derzeit über 50 Nordost-Tiger in freier Wildbahn in dem Nationalpark. Die Population der Nordost-Tiger wächst und breitet sich weiter aus. In der Stadt Hunchun, die auch im Kern des Nationalparks liegt, sind an jedem Berg Nordost-Tiger zu sehen, teilte Feng Limin, stellvertretender Direktor des Überwachungszentrums für Nordost-Tiger beim staatlichen Amt für Forst-und Grünlandverwaltung mit.

Obwohl die Überwachung der Nordost-Tiger durch Hightech intensiviert wurde, muss noch viel Arbeit manuell verfeinert werden.

„Der Tiger läuft nicht entlang der Route der Infrarotkamera. Man muss die Muster sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite des Tigers fotografieren, um festzustellen, ob es sich um dasselbe Tier handelt. Für die Identifizierung des Tigers ist manchmal nur ein einziger Tag, manchmal aber auch ein halbes Jahr oder ein ganzes Jahr erforderlich“, sagte Duan.

Der „Personalausweis“ des Nordost-Tigers enthält zahlreiche Informationen, wie das Muster des Tigerfells, die Aktivitätenbereiche, die Nahrungskette und die Paarung der Tiere. Ein solcher „Personalausweis“ kann wichtige Grunddaten für Tierschutz und wissenschaftliche Forschung liefern.

In Duans Arbeitsbereich sind mehr als 5.000 intelligente Infrarotkameras installiert. Sie muss sich jeden Tag Hunderte von Überwachungsbildern ansehen, dabei jedes Bild aufmerksam beobachten, aufzeichnen und die Bilder miteinander vergleichen. Mittlerweile hat Duan Dutzende Muster von Nordost-Tigern im Kopf.

Sie setzt sich auch dafür ein, einen Stammbaum für die Familie des Nordost-Tigers zu zeichnen. Denn mit der Zunahme der angesiedelten Tiger-Familien gewinnt der Stammbaum zunehmend an Bedeutung für wissenschaftliche Forschung.

Offiziellen Angaben zufolge überlebten vor der Gründung des Nationalparks für Nordost-Tiger nur 33 Prozent der Tigerjungen bis zum Erwachsenenalter. Jetzt hat diese Zahl bereits 50 Prozent übertroffen.

Dies ist den Bemühungen der Wissenschaftler und den Zehntausenden von Patrouillierenden in den Bergen im Nationalpark für Nordost-Tiger zu verdanken.

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