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Kleiner Schnee: Jetzt ist der Winter wirklich da

22.11.2022 09:00:00

Kleiner Schnee oder auch „Xiao Xue“ ist der 20. Abschnitt des Jahres nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender, der dieses Jahr vom 22. November bis zum 6. Dezember dauert. Wie der Name schon sagt, bezieht sich dieser Zeitraum auf die Zeit des Jahres, in der das Wetter kälter wird und es häufig den ersten Schnee des Winters gibt.

Ein altes chinesisches Sprichwort besagt: „Wenn der Himmel während des Kleinen Schnees voller Schnee ist, wird das nächste Jahr ein gutes Erntejahr sein“. Das richtige Wetter während des Kleinen Schnees kann für die Landwirtschaft von Vorteil sein. Niedrige Temperaturen, die mit dem Schnee einhergehen, können versteckte Schädlinge und Bakterien im Boden abtöten, wodurch Schädlinge und Krankheiten im folgenden Jahr reduziert werden können. Noch wichtiger ist, dass der Schnee auf dem Boden wie eine Decke wirkt und den Boden warm hält. Dies begünstigt den Zersetzungsprozess der organischen Stoffe, wodurch der Boden fruchtbarer wird.

Bei geringem Schneefall sinkt die Temperatur stark und die Luft wird trocken. Die Menschen passen ihre Essgewohnheiten an die neue Umgebung an. In den meisten Teilen Nordchinas fällt die Temperatur unter null Grad Celsius. Die Menschen trinken vermehrt heiße Suppen, wie Rettich-Suppe, um sich warm zu halten. In einigen Gebieten Südchinas ist es dagegen üblich, Klebreiskuchen zu essen, um mehr Energie zu haben.

Um die Zeit des Kleinen Schnees herum legen viele Chinesen auch Speck für den Winter ein. Sie schneiden Schweinefleisch in Streifen, legen es in Gefäße und würzen es dann. Die dicken, mit Soße bedeckten Schweinefleischstreifen, sind rötlich und riechen gut, was den Appetit weckt. Dank des kalten Wetters kann das eingelegte Fleisch lange gelagert werden. Ein paar Monate später, kann das köstliche Pökelfleisch während des traditionellen Frühlingsfestes, dem wichtigsten Feiertag der Chinesen, genossen werden.

Obwohl sie weder Eis noch Schnee ähnelt, kann die chinesische Winterblüte, die in der Fachsprache als „Chimonanthus praecox“ bezeichnet wird, nicht nur als auffälliges Detail im Blumenschmuck dienen, sondern auch für mehr Vitalität im Winter sorgen. In einem bekannten chinesischen Gedicht von Wang Anshi (1021-1086), einem berühmten Dichter und Politiker der Song-Dynastie (960-1279), heißt es: „An einer Mauerecke wachsen einige Pflaumenbäume. Allein gegen die Kälte wehen weiße Blüten. Unnahbar weiß man, dass sie nicht der Schnee sind. Wie schwach durch die Luft Düfte fließen.“

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