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Aqua-„Milchpulver“ beflügelt Wohlstand im höchstgelegenen Landkreis Chinas

29.08.2022 08:00:05

Seit einem Monat ist das neunte Projekt zur Unterstützung des Autonomen Gebiets Tibet beendet, aber Liang Nanyu träumt noch oft von den weiten Graslandschaften Nordtibets. „Es gab Zeiten, in denen ich aus einem Traum aufwachte und dachte, ich sei immer noch im Landkreis Shuanghu“, so Liang.

Shuanghu liegt im Grasland im Norden Tibets und ist mit einer durchschnittlichen Höhe von über 5.000 Metern der höchstgelegene Landkreis Chinas. Der Sauerstoffgehalt der Luft beträgt dort nur 40 Prozent des Sauerstoffgehalts des Flachlands. An mehr als 200 Tagen im Jahr herrscht starker Wind. Die Region ist daher als „Testgelände für die physiologischen Grenzen des Menschen“ bekannt. Trotzdem arbeitete Liang Nanyu insgesamt sechs Jahre in Shuanghu, wo er an zwei aufeinanderfolgenden Hilfsprojekten nahm.

Im Jahr 2016 kam Liang als Mitglied der achten Gruppe von Hilfskadern für Tibet zum ersten Mal in den Landkreis Shuanghu, wo er als stellvertretender Kreisvorsteher fungierte. Innerhalb von zwei Monaten nach seiner Ankunft hatte er alle Gemeinden und Dörfer des Landkreises besucht. Er stellte fest, dass es in Shuanghu keine nachhaltigen Wirtschaftsbranchen gab und die Menschen seit langem in Armut lebten. Nach einiger Recherche fand er aber heraus, dass der Fang und die Verarbeitung von Artemia-Eiern einen vielversprechenden Weg zum bescheidenen Wohlstand der Einheimischen darstellten. Der im Landkreis Shuanghu befindliche Qixiangcuo ist ein Salzwassersee und reich an Artemia, einer Gattung von Salzkrebschen, die als „Milchpulver“ für Fische, Garnelen und Krebse bekannt ist sowie als wichtiges Futter für die Aquakultur gilt. Liang Nanyu entschloss daher, die Einheimischen zur Verarbeitung der Artemia-Eier zu organisieren.

Frische Artemia-Eier, die im Qixiangcuo gefangen werden, werden eingefroren, gereinigt und getrocknet, bevor sie vakuumverpackt und als fertige Artemia-Eier vermarktet werden. Liang Nanyus Bemühungen zahlten sich bereits innerhalb von zwei Jahren aus. Im Jahr 2018 konnten die verarbeiteten Artemia-Eier zu einem Preis von 70.000 Yuan RMB pro Tonne verkauft werden. Dadurch wurde das Einkommen der Einheimischen beträchtlich erhöht.

Unter Liangs aktiver Förderung wurde in der Stadt Nakchu anschließend eine große Verarbeitungsanlage für Artemia-Eier in Betrieb genommen. Allein 2021 belief sich der Gesamtumsatz von Artemia-Eiern in Shuanghu auf mehr als 40 Millionen Yuan RMB. Die am Fang und an der Verarbeitung beteiligten Personen konnten ihr Einkommen um mehr als 15 Millionen Yuan RMB steigern. Gegen Ende seiner Amtsperiode im Rahmen des Hilfsprojekts in Tibet flog Liang Nanyu eigens in die südchinesische Metropole Guangzhou, um dort Kunden für die Artemia-Eier zu finden. „Ich hoffe, dass diese Branche in der Lage ist, das Einkommen der Menschen nachhaltig zu steigern, und dass sie zu einer langfristigen und zuverlässigen Branche wird“, sagt Liang.

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