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Chinas roter Tourismus erlebt einen neuen Boom

21.07.2022 08:00:06

Mit der Lockerung der COVID-19-Einschränkungen erholt sich der chinesische Tourismusmarkt in den vergangenen Wochen zusehends. Auch der „rote Tourismus“ mit den chinesischen Revolutionsstätten und den dazugehörigen Museen als Hauptattraktionen ist wieder in vollem Gange. Jüngste Zahlen zeigen, dass die Besucherzahlen der Reiseziele des roten Tourismus im Juni im Vergleich zum Vormonat zweistellig gestiegen sind.

Fang Zexi, eine Analystin der Reisebranche, sagt: „Der rote Tourismus wird im Sommer einen neuen Aufschwung erleben, da sich immer mehr Studenten und Schüler daran beteiligen.“ Jüngsten Daten zufolge werden erlebnisorientierte und immersive Reiseangebote bei jungen Touristen immer beliebter. In Yudu in der zentralchinesischen Provinz Jiangxi, dem Ausgangspunkt, an dem die Rote Armee im Jahr 1934 ihren Langen Marsch begann, probieren junge Touristen beispielsweise gerne die lokale Küche, sehen sich Filme zu verwandten Themen an und erlernen die Herstellung von Strohschuhen, die die Soldaten damals trugen. Auch das Übernachten in Zelten in Gedenkstätten zählt zu den immersiven Erfahrungen, die den intellektuellen und unterhaltsamen Charakter des roten Tourismus stark fördern. In einer entsprechenden Analyse hieß es, diese Art von tiefgreifendem Erlebnis, das roten Tourismus mit Technologie und Kultur, neuen Trends und Gastronomie verbinde, sei bei jungen Reisenden äußerst beliebt.

Feng Rao, Direktor des Hornet‘s Nest Tourism Research Institute, erklärt, mehr als 40 Prozent der jungen Touristen seien am roten Tourismus interessiert, weil sie „immersive Erlebnisse“ mochten. Statt eines herkömmlichen Museumsbesuchs gebe es bei den roten Reisezielen nun mehr Angebote zum „Mitmachen und Interagieren“.

Außerdem konnte der Inhalt des roten Tourismus inzwischen deutlich bereichert werden. Neben der Besichtigung traditioneller roter Attraktionen wie revolutionärer Stätten, Gedenkstätten und ehemaliger Wohnsitze revolutionärer Märtyrer gibt es mittlerweile zahlreiche neue Reiseziele, wie etwa den Weltraumbahnhof Wenchang in der südchinesischen Provinz Hainan, wo man Raketenstarts beobachten kann, oder das große „FAST“-Radioteleskop in der südwestchinesischen Provinz Guizhou.

Wie kann man die Attraktivität des roten Tourismus für junge Menschen noch weiter steigern? Feng Rao ist überzeugt, dass die inzwischen bewährte Kombination von rotem Tourismus mit Elementen aus den Bereichen Technologie, Spiele, Animation, Film und Fernsehen sowie kulturellem Schaffen, die das Interesse der jungen Menschen erregen könnten, ein wirksames Mittel sei. Im Lu-Xun-Museum in Beijing beispielsweise könnten Reisende während ihres Besuchs auch noch kulturelle und kreative Produkte zu dem großen Literaten und öffentlichen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts erwerben, wie eine Tasse „Lu Xun Latte Coffee“.

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