Am frühen Morgen des 14. April wurde der Tibetische Autonome Bezirk Yushu in der westchinesischen Provinz Qinghai von einem Erdbeben der Stärke 7,1 auf der Richterskala erschüttert. Innerhalb der ersten 30 Stunden nach dem Beben wurden 5.000 Offiziere und Soldaten der Volksbefreiungsarmee von ihrem Stützpunkt im naheliegenden Lanzhou nach Qinghai gebracht, wo sie seither im Rettungseinsatz stehen.
Zur besseren Koordinierung der Rettungsarbeiten wurde das Katastrophengebiet in Qinghai in 13 Rettungsabschnitte unterteilt. Die meisten Rettungskräfte konzentrieren sich auf die Gemeinde Jiegu, die vom Erdbeben am schwersten getroffen wurde.
Neben gewöhnlichen Soldaten hat das chinesische Militär 13 medizinische Rettungsteams nach Yushu entsandt und dort zwei Feldlazarette eingerichtet. Bisher hat die chinesische Luftwaffe mit 89 Flügen 5.196 Tonnen Hilfsgüter aller Art ins Katastrophengebiet geflogen. Tian Yixiang, der Leiter des Büros für die Notfallbehandlung im Generalstab der Volksbefreiungsarmee, informiert uns über den Stand der Rettungsarbeiten in Yushu:
"In den ersten 72 Stunden nach dem Erdbeben in Yushu haben die Rettungskräfte mit aller Kraft nach Verschütteten gesucht und die Verletzten versorgt. Parallel dazu wurde mit dem Bau von Notunterkünften für die Überlebenden, dem Seuchenschutz sowie der Wiederinstandstellung der wichtigsten Infrastruktur begonnen. 24 Stunden nach dem Erdbeben waren die Verkehrsverbindungen und das Telekommunikationsnetz im Wesentlichen wiederhergestellt. Die Stromversorgung normalisierte sich nach 48 Stunden. Fast alle Erdbebenopfer konnten mit Zelten und Lebensmitteln versorgt werden. Die meisten Schwerverletzten sind innerhalb von 72 Stunden nach Xining, Chengdu und Xi'an transportiert worden."
China sei offen für internationale Geldspenden zum Wiederaufbau nach dem Erdbeben, verkündete Huang Xueping, der Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums. Auch in Bezug auf die Erdbebenbekämpfung soll die internationale Zusammenarbeit in Zukunft weiter verstärkt werden, so Huang Xueping:
"Die Haltung des chinesischen Verteidigungsministeriums in Bezug auf die internationale Zusammenarbeit bei der Katastrophenbekämpfung war stets offen. China hofft, die Zusammenarbeit mit den Armeen anderer Länder zu verstärken, um seine Kompetenz zur Begegnung von nicht herkömmlichen Bedrohungen erhöhen zu können."