Die Bilanz des Erdbebens von Yushu ist verheerend: Bis Samstagvormittag sind 1.339 Menschen ums Leben gekommen. 332 Personen gelten als vermisst, 11.849 Menschen wurden verletzt. Nach Schätzungen der Seismologen sind mehr als 20.000 Quadratkilometer betroffen, über 4.000 davon schwer.
Mittlerweile sind insgesamt mehr als 12.000 Soldaten und Polizisten zu Rettungsarbeiten abkommandiert worden. Bis jetzt konnten 1.253 Verschüttete geborgen werden. Außerdem haben die Polizei- und Feuerwehrbehörden 20 Rettungsteams mit 1.000 Mann entsandt.
Parallel läuft die medizinische Betreuung der Verletzten auf Hochtouren. Bis Freitagabend waren 30 Teams mit 5.880 Sanitätern im Katastrophengebiet im Einsatz. Darüber hinaus sind auch Experten für Höhenkrankheiten vor Ort, um die Rettungsarbeiten auf dem Hochplateau zu unterstützen.
Wegen der eingeschränkten medizinischen Möglichkeiten in den Katastrophengebieten haben die Verkehrs- und Eisenbahnbehörden sowie die Behörde für zivile Luftfahrt entsprechende Notmaßnahmen eingeleitet. Ziel ist es, die Schwerverletzten mit Ambulanzwagen, Krankenzügen und Flugzeugen in Nachbarprovinzen oder -städte zu transportieren, damit sie dort besser behandelt werden können. Xia Xinghua, der stellvertretende Leiter des chinesischen Amts für zivile Luftfahrt hat sich selbst ein Bild von der Lage gemacht. Dazu sagte er:
"Wir haben folgende Maßnahmen ergriffen: Nach der Landung in Yushu muss das gesamte Personal innerhalb von 15 Minuten die Maschine verlassen. Ziel ist es, dadurch mehr Zeit für die Rettungsarbeiten zu gewinnen. Sobald die Verletzten und die entsprechenden Einrichtungen an Bord sind, hebt die Maschine umgehend wieder ab."
Die zuständigen Behörden haben Maßnahmen eingeleitet, um das Alltagsleben der Einheimischen in den Katastrophengebieten wieder zu normalisieren. CRI-Korrespondent Ge Xiuyuan befindet sich vor Ort:
"Am Freitag habe ich in Yushu die Verteilung der Hilfsgüter miterlebt. Die Mitarbeiter haben Gersten- und Instantnudeln an die Einwohner verteilt. Zuvor erhielten sie entsprechende Küchenherde. Außerdem sind zahlreiche Zelte aufgestellt worden. Das heißt, die meisten Menschen in den Katastrophengebieten können momentan in warmen Zelten leben."
Darüber hinaus haben die zuständigen Behörden Subventions- und Unterstützungspläne für die Menschen ausgearbeitet, die ihre Wohnungen durch das Erdbeben verloren haben. Finanziell unterstützt sollen auch Waisenkinder, kinderlose Senioren und Behinderte werden. All diese Maßnahmen sind inzwischen bereits umgesetzt worden.