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(GMT+08:00) 2005-04-06 16:41:01    
Die tibetische Teekultur - Der Beitrag der Mandschuren zur Teekultur

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Die Mandschuren sind Nachkommen des Volksstammes Nüzhen, und das Teetrinken war bei den Nüzhen schon in der Liao-Dynastie vor über tausend Jahren üblich. Einem Historiker aus der Song-Dynastie zufolge hatten die Nüzhen zu Ende des Liao-Reiches noch immer Reste des Matriarchats beibehielten. Die Mädchen wählten in der Regel ihren Bräutigam aus und nicht umgekehrt und brachten ihn ins Elternhaus. Dort saßen dann alle weiblichen Personen der Familie auf dem Kang, und der junge Mann musste sich vor ihnen verbeugen. Dann wurde der künftige Schwiegersohn mit Schnaps, Käse, Süßigkeiten und Tee bewirtet. Dafür, dass der Tee im Leben der Nüzhen eine große Rolle spielte, spricht die Tatsache, dass sie Speisen für Festtage und für Gastempfänge als "Tee-Speisen" bezeichneten.

Nach dem Aufstieg der Mandschuren zu den Herrschern im Reich der Mitte (Qing-Dynastie) verbreitete sich das Teetrinken unter allen Volksstämmen in den nördlichen Regionen Chinas. Auch die Kaiser waren leidenschaftliche Teetrinker. Die Beiträge der Mandschuren zur Teekultur lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Erstens, sie haben den Milchtee populär gemacht. Auf den Banketts für tausend alte Menschen, zu denen die Qing-Kaiser (eingeleitet von Kaiser Kangxi) einluden, wurde als erstes Tee angeboten. Milchtee war und ist ein Lieblingsgetränk der nördlichen Nationalitäten, und für den Kaiserhof wurden eigens Milchkühe gehalten.

Tee mit Milch zu mischen war schon immer eine Gewohnheit des Hirtenvolkes, und Tee mit Speisen zu mischen war wiederum eine alte Sitte der Nüzhen. So hat sich die Teekultur der Mandschuren aus insgesamt drei Quellen entwickelt: aus der Milchteekultur der nordwestlichen Volksstämme, aus der Sitte der Nüzhen, mit Früchten und Teigwaren zu mischen, und aus der Sitte der Han-Nationalität, Tee ohne Zutaten zu trinken. Deshalb kann man sagen, dass die Mandschuren eine Teekultur entwickelt haben, die Elemente der verschiedenen Teetrinksitten in Zentral-, Nordwest- und Nordostchina enthielt.

Die "orthodoxen" Teetrinker Chinas ziehen reinen Tee vor und halten nichts von Tee mit Milch oder anderen Zutaten. Doch weltweit trinken heute fast 4 Milliarden Menschen (in China 100 Millionen) Tee mit Zutaten, während nur 1,3 bis 1,5 Milliarden Tee ohne Zutaten vorziehen. Die Mandschuren haben den Milchtee zum Hofgetränk gemacht, ihn in die Hofzeremonie eingeführt und dadurch der Zutaten-Teekultur zu einem höheren Rang verholfen.

Zweitens, am Qing-Kaiserhof trank man gern auch Jasmintee, eine Zwischenform zwischen schwarzem und grünem Tee, und verhalf damit diesem halbfermentierten Tee zur Verbreitung. Das Auftauchen des halbfermentierten Tees brachte die Verfahren der Teebearbeitung erheblich voran und bereicherte die chinesische Teekultur.

Drittens, in Bezug auf Teegeschirre hat der Qing-Hof die Schalen mit Deckelchen eingeführt. Es mag mit dem kalten Klima im Norden, in dem die Mandschuren lebten, zu tun gehabt haben. Um den Tee warm zu halten, musste die Schale zugedeckt sein. Außerdem schützten die Deckelchen den Tee vor Staub, und man konnte damit schwimmende Teeblätter wegschieben.

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