Der Erste Kaiser errichtete ein vollständiges autokratisches Verwaltungssystem, das vom Kaiserhof bis zu den unteren Ebenen reichte. Sein Reich war in mehrere Präfekturen aufgeteilt, von denen jede aus einer Anzahl von Kreisen bestand. Die Präfekturen und Kreise wurden von den entsprechenden Gegenstücken zu einem Premierminister, der am Hofe den Kaiser bei der Regierung des Reiches unterstützte, einem Marschall und einem Zensor auf Zentralebene verwaltet. Dieses zentralisierte Verwaltungssystem dauerte bis zum Sturz der Qing-Dynastie im Jahre 1911.
Der Erste Kaiser förderte den feudalen Grundbesitz und baute das Verkehrsnetz aus. Zwecks besserer Regierung befahl er die Standardisierung von Schrift sowie Währung, Maßen und Gewichten. Diese Vereinheitlichung begünstigte die Entwicklung von Kultur, Produktion und Handel.
Um Kultur und Ideologie der vorher herrschenden Adelsklasse zu vernichten und so seine Herrschaft zu festigen, befahl der Erste Kaiser, unerwünschte Bücher zu verbrennen und andersdenkende Gelehrte lebendig zu begraben sowie alles Kriegsgerät in den Händen des Volkes zu zerstören. Dabei wurde eine große Anzahl von Büchern verbrannt, und nur Werke medizinischen, astronomischen und landwirtschaftlichen Inhalts blieben verschont. So verlöschte der fruchtbare Ideenwettstreit, wie er seit der Östlichen Zhou existiert hatte.
Um die südwärts marschierenden Adligen der nördlichen Xiongnu (Hunnen) zurückzuhalten, befahl der Erste Kaiser, die einzelnen Mauern, die früher von verschiedenen Staaten zur Verteidigung ihres Landes gebaut worden waren, miteinander zu verbinden. Daraus entstanden die Anfänge der weltbekannten "Großen Mauer". Diese Verteidigungsanlage erstreckte sich von Westen nach Osten über 5000 Kilometer. Der erste Kaiser Qin Shi Huang war nur darauf bedacht, große Taten zu vollbringen und Verdienste zu erwerben. Kurz nach seiner Thronbesteigung befahl er, über das Meer zu fahren und ein Langlebigkeitselixier zu suchen. Gleichzeitig ordnete er den Bau seines Mausoleums im Kreis Lintong bei Xi'an, Provinz Shaanxi, an. In drei Gruben am Fuß des Lishan-Berges, ungefähr eineinhalb Kilometer östlich des Mausoleums des Qin Shi Huang, wurden mehr als 7000 lebensgroße Tonsoldaten, mehr als 600 Tonpferde, über 100 Streitwagen und eine große Anzahl von Bronzewaffen freigelegt. Diese Tonkrieger und -pferde sowie andere historische Gegenstände bieten wertvolles Material zur Erforschung der Geschichte, des Militärwesens, der Kultur und Kunst der Qin-Dynastie. Das bisher freigelegte Areal entspricht knapp einem Viertel des Umfangs des ganzen Mausoleums. Daher weiß man bisher nicht, wie viele historisch wertvolle Kulturgegenstände in Qin Shi Huangs Mausoleum noch begraben liegen.
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