Die Östliche Zhou-Dynastie konnte keine stabile Herrschaft errichten, obwohl sie einige Jahrhunderte andauerte. Obwohl alle Fürstentümer der Herrschaft der Östlichen Zhou-Dynastie unterstanden, wurde dieser Herrschaftsanspruchs in der Realität einfach ignoriert. Deshalb war die Zeit der Östlichen Zhou-Dynastie von großer politischer Unruhe gekennzeichnet. Die Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkräfte in diesem Zeitabschnitt war gekennzeichnet durch den steigenden Gebrauch von Eisenwerkzeugen, die Errichtung von Wasserbauprojekten und den allgemeinen Einsatz von Zugtieren in der Landwirtschaft. Dadurch wurde die Landwirtschaft intensiviert und die Produktivität erhöht. Mit dem Aufschwung der landwirtschaftlichen Produktion entwickelte sich auch der Handel.
Ständige soziale Umwälzungen brachen allmählich das Kultur- und Literaturmonopol des Adels, das schon in der Westlichen Zhou existiert hatte. Viele Gelehrte bürgerlicher, also nicht adeliger Abstammung, reisten durch andere Staaten und propagierten ihre politischen Ideen. Besonders während der Zeit der Streitenden Reiche herrschte ein reges Geistesleben. Es kamen viele philosophische Richtungen auf, die miteinander im Wettstreit lagen. Diese Denkschulen veröffentlichten Schriften, um ihre eigenen Auffassungen zu popularisieren und andere Schulen zu kritisieren. Repräsentanten dieser Denkschulen, welche die Interessen unterschiedlicher Gesellschaftschichten vertraten, stellten eigene Thesen zu Regierung und Verwaltung des Staates auf und äußerten frei ihre Meinung zu philosophischen Fragen und moralischen Prinzipien, so dass "hundert Schulen miteinander wetteiferten". All diese Ideen und Theorien der unterschiedlichen Denkrichtungen zu den Bereichen Politik, Philosophie, Literatur, Kunst und Militär während dieses Zeitabschnitts schufen die Grundlage für die Entwicklung der chinesischen Kultur und der wissenschaftlichen Forschung in den folgenden über 2000 Jahren. Unter diesen Schulen ist besonders die konfuzianische Schule zu erwähnen.
Im Jahre 221 v.Chr. eroberte der Staat Qin die sechs mit ihm rivalisierenden Staaten (Qi, Chu, Yan, Han, Zhao und Wei), beendete damit den Separatismus der Streitenden Reiche und gründete den ersten zentralistischen, einheitlichen feudalen Nationalitätenstaat der chinesischen Geschichte - die Qin-Dynastie (221 - 206). Angesichts dieses gewaltigen Herrschaftsgebietes beschloß der König Ying Zheng des Staates Qin, sich den vornehmeren Titel Erster Kaiser (Shi Huang Di, allgemeinen auch als Qin Shi Huang bekannt) zu verleihen.
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