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Chinas klassische gärten (2)

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Vom Kaiser bis zu den wohlhabenden Schichten nutzen im alten China alle die faszinierenden Räume der Gärten, um sich zu unterhalten und sich an der Landschaft zu ergötzen. In den Gärten erledigte man Regierungsgeschäfte, hielt Bankette ab, es wurde gejagt, gespielt, gelesen, Tee getrunken, musiziert, gemalt, Gedichte wurden vorgetragen usw.. Im Laufe der Zeit bildete sich eine reichhaltige Gartenkultur heraus. Mit der wachsenden Anzahl von Gelehrten und Literaten, die sich neben dem Parkbesitzer am Bau von Gartenanlagen beteiligten, entstanden theoretische Werke zum Gartenbau. Ein hervorragendes Werk dieser Art ist Yuan Ye ("Gartenbaukunst") aus der Ming-Dynastie (1368-1644), verfasst von Ji Cheng (1852-?). Das Buch enthält Kapitel und Gärten, Schlussfolgerungen aus der Erfahrung im Gartenbau und Erläuterungen zur Gartenbautheorie. Yuan Ye ist heute ein Schlüsselwerk für das Verständnis der Grundregeln der alten Gartenbaukunst. Gerade weil Gelehrte und Handwerker auf theoretischer und technischer Ebene zusammenarbeiteten, wurde die auf der charakteristischen chinesischen Umweltästhetik beruhende Gartenbaukunst repräsentativ für die klassische chinesische Kultur.

Die chinesische Gartenbaukunst legt besonderen Wert auf die künstlerische Gestaltung. Die räumliche Beziehung zwischen Hügeln, Wasser, Pflanzen und Gebäuden in einem Park soll nicht nur eine materielle Landschaft, sondern auch eine geistige Atmosphäre erzeugen. Im Bemühen, ein Reich natürlicher Eleganz zu schaffen, benutzten die Parkgestalter Symbole und Metaphern, strebten nach einer dichterischen und malerischen Stimmung, versammelten Sehenswürdigkeiten aus verschiedenen Orten und fügten Tempel und Klöster oder Markstraßen und Weinstuben in die Umgebung ein. Damit traten die Parks und Gärten in enge Verbindung mit der klassischen chinesischen Literatur, Malerei und Oper. In ihrem innersten Wesen tragen sie die Erlesenheit der traditionellen chinesischen Kultur.

Der klassische chinesische Garten als traditionelle Kultur- und Kunstform hat nicht nur eine sehr lange Geschichte, sondern beeinflusste auch angrenzende asiatische Länder wie Korea und Japan. In den klassischen wiederholt die Essenz der klassischen chinesischen Gartenbaukunst ein. Und zu Silvester des Jahres 1699 begrüßte der französische Hof das neue Jahrhundert mit einer im Stil eines hohen chinesischen Festtags abgehaltenen Feier. Ein neuer Begriff fand Einlass in die europäische Kulturgeschichte - "Chinoiserie", der chinesische Stil. Eine Zeit lang waren chinesische Keramik, Wandbilder, Stickerei, Kleidung, Möbel, Architektur usw. in Europa, besonders in England und Frankreich, große Mode. Im Zuge dessen wurde die chinesische Gartenbaukunst in Europa bekannt. Den größten Einfluss übte sie in England und Frankreich aus, aber auch in Ländern wie Deutschland, Schweden und Russland. Die traditionellen geometrischen Parkanlangen Europas wurden allmählich von natürlich gestalteten Landschaften abgelöst.

Wie bildete sich der klassische chinesische Park heraus, und wie entwickelte er sich? Welche Gattungen chinesischer Parks gibt es? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede haben sie? Welche Erfahrungen wurden in der langjährigen Praxis der chinesischen Gartenbaus gesammelt? Welche Strömungen bildeten sich in der Gartenbautheorie heraus? Treten wir in einen chinesischen Park ein und schauen wir selbst.

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