Tuyugou - das „chinesische Mekka"
Anders als die Ruinenstadt Jiaohe existiert der ebenfalls im Tarim-Becken unweit von Turpan gelegene Ort Tuyugou heute noch. Auch hier gibt es Wasser, und auch Tuyugou wurde vor mehr als eintausend Jahren aus den traditionellen in der Sonne gebrannten Lehmziegeln erbaut. Bis heute werden auch hier diese Ziegel hergestellt.
Die kleine Stadt im Tal unterhalb der Tausend-Buddha-Höhlen gilt als der erste Ort in China, in dem im siebten Jahrhundert der Islam als damals neue Religion heimisch wurde. Im Tuyugou Mazzar befinden sich die Gräber der ersten zum Islam bekehrten Uiguren, und so gilt der Ort als „chinesisches Mekka": Vor der großen Pilgerreise nach Mekka gilt es für Muslime in China, eine kleine Pilgerreise nach Tuyugou zu absolvieren.
Eine Pilgerreise ganz anderer Art hatte einst die Helden des klassischen chinesischen Romans „Die Reise nach Westen" in diese Gegend geführt. Dabei war dem buddhistischen Mönch Xuanzang und dem Affenkönig Sun Wukong sowie ihren Begleitern siedend heiß aufgefallen, dass es auch mit den Bergen hier eine ganz besondere Bewandtnis hat. Nicht umsonst heißt ein Berg in der Nähe „Flammender Berg". Es handelt sich übrigens nicht um einen Feuer speienden Vulkan, soviel sei hier schon verraten.
Mehr dazu dann aber in der nächsten Folge.