In Xinjiang erleben der Mönch und der schelmisch-weise Affenkönig, die auf ihrer zehnjährigen Wallfahrt nach Indien zudem von einem zur Strafe in ein Schwein verwandelten und einem weiteren bestraften Himmelsdiener begleitet werden, zahlreiche Abenteuer. Das Werk machte den „wilden Westen" Chinas im übrigen Reich der Mitte bekannt.
Auf unserer mehrteiligen "Reise nach Westen" begleiten wir nun aber nicht den Affenkönig, sondern den CRI-Kollegen Hartmut Lüning nach Xinjiang.
Auf den beiden Routen der antiken Seidenstraße kamen schon vor mehr als 2.000 Jahren Waren, Menschen und Ideen von Ost nach West und umgekehrt auf ihrem Weg durch Wüsten und Gebirge nach Xinjiang. Sowohl nördlich des Tianshan-Gebirges und der Wüsten Taklamakan und Lop Nor, als auch südlich davon geben versunkene Städte und die Gräber früherer Bewohner Einblick in die wechselvolle Geschichte einer Region, die mit China, Zentralasien und Europa verbunden war und ist.
Die Mumien aus der Wüste
Tatsächlich verspricht das sehr informativ gestaltete Museum des Uigurischen Autonomen Gebietes in Urumqi nicht zuviel, wenn es gleich am Eingang unsterbliche Faszination verspricht. Hier noch von Besuchern verdeckt, fasziniert nämlich eine vor 2.000 Jahren verstorbene Frau die Besucher: Die „Königin des Flachlandes", deren Grab die Zeiten überdauert hatte und eine Rekonstruktion ermöglichte.
Hand aufs Herz – die 2.000 Jahre sieht man der Schönheit im Wollponcho ja nun wirklich nicht an. Kein Wunder, dass sich rund um den Pavillon die Besucher drängen – auch um ein Foto zu machen.
Dass die 2.000 Jahre alte „Königin des Flachlandes" die wechselvollen Zeiten überdauern konnte, ist zwei Umständen zu verdanken: Erstens ihrem äußerst soliden Grab, das den Begehrlichkeiten von Generationen von Grabräubern aus aller Herren Länder widerstanden hat, und zweitens dem trocken-heißen Wüstenklima.
Dieses extrem trockene und heiße Klima sorgte auch dafür, dass in Xinjiang zahlreiche weitere „Mumien" gefunden werden konnten. Sie sind übrigens – von Ausnahmen abgesehen – im Unterschied zu ihren ägyptischen „Mumien-Kollegen" nicht eigens von Menschenhand für die Ewigkeit präpariert worden. In Xinjiang übernahm diese Aufgabe nämlich das Klima.