Huang Xiaofeng will Kinder zum Lesen motivieren. Seit 2008 widmet sie sich der Förderung der Lesegewohnheiten der Kinder. Vor elf Jahren bestand ihr Publikum lediglich aus zwei Kindern. Heute sind es mehr als 2000. „Es war kein leichter Start", sagt Huang.

Im Jahr 2008 war Huang Xiaofeng besessen von den Bilderbüchern, mit denen sie ihren Kindern Geschichten erzählte. „Die Bilderbücher sind kreativ, schön und helfen Kindern dabei, gute Lesegewohnheiten zu entwickeln", sagte sie.

Um mehr Kinder für das Lesen zu begeistern, richtete Huang Xiaofeng im selben Jahr in Wuhan, der Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei, eine Leseecke ein. Dort las sie für Kinder aus sorgfältig ausgewählten Büchern vor.

„Ich hatte erwartet, dass viele Kinder an den Lesungen teilnehmen und musste mich dann der harten Realität stellen. In den ersten zwei Jahren kamen nur zwei Kinder", erzählt sie. „Für mich war es schwierig, weiterzumachen. Aber ich war davon überzeugt, dass ich das Richtige tue. Und das Beste kommt noch."

Nach mehr als einem Jahrzehnt hat sich ihre Ausdauer schließlich bezahlt gemacht. Am 14. April organisierte Huang Xiaofeng in einem großen Schauspielhaus in Wuhan ein Leseseminar, zu dem sie drei international namhafte Autoren eingeladen hatte. Vor mehr als 2000 Kindern und Eltern sprachen die Autoren über ihre Werke.

Von einer zehn Quadratmeter großen Leseecke in einer Wohnsiedlung bis zu einer internationalen Bühne mit mehr als 2000 Zuschauern – dank ihres Einsatzes hat Huang Xiaofeng die Lesebegeisterung der Kinder deutlich steigern können.

„Mittlerweile wird immer mehr Eltern bewusst, dass frühes Lesen weitaus mehr als nur das Lernen einiger Schriftzeichen bedeutet. Deshalb sind gute Bücher und Leseförderer dringend erforderlich", so Wang Lin, ein Experte für Kinderliteratur.

Einem jüngsten Bericht zufolge ist das Lesen mit Kindern bereits bei 70 Prozent der chinesischen Familien mit Kindern im Alter von bis zu acht Jahren zur Gewohnheit geworden.