Wissenschaftsfeindlichkeit spielt im US-Kampf gegen COVID-19-Pandemie eine schlechte Rolle

2021-08-11 19:55:36

„Manche haben den Kampf gegen die Pandemie mit einem Krieg verglichen, und wir müssen sicherstellen, dass der Feind das Virus ist und nicht die Wissenschaft.“ Diese Warnung sprach Patrice Harris, die ehemalige Präsidentin der American Medical Association (AMA), bereits im vergangenen Jahr aus. Leider ist eine solche Stimme der Vernunft bis heute nicht zum Mainstream der amerikanischen Gesellschaft geworden. Aus politischem Eigeninteresse und parteipolitischem Streit heraus haben sich einige Politiker in Washington angesichts der Pandemie wissenschaftsfeindlich entschieden, was die amerikanische Gesellschaft einen schmerzlichen Preis gekostet hat.

In dem kürzlich von drei chinesischen Think Tanks gemeinsam veröffentlichten Bericht mit dem Titel „America Ranked First?! The Truth about America's Fight against COVID-19“ (Amerika Platz Eins?! Die Wahrheit über Amerikas Kampf gegen COVID-19) werden die wissenschaftsfeindlichen Fehler der US-Regierung bei der Prävention und Bekämpfung der Pandemie, bei politischen Maßnahmen und bei Untersuchungen zur Rückverfolgung des Virus aufgelistet. Dies hat der Welt die Augen dafür geöffnet, dass der Mangel an Wissenschaft die unmittelbare Ursache dafür ist, dass die einzige Supermacht der Welt zum „weltweiten Versager Nummer eins im Kampf gegen die Pandemie“ geworden ist.

Zu Beginn des Ausbruchs der Pandemie hat das Weiße Haus die Warnungen Chinas und der WHO ignoriert und damit einen großen Fehler begangen, indem es die Wissenschaft im so wichtigen Entscheidungsprozess bei der COVID-19-Bekämpfung ignorierte. Ironischerweise verbreitete der damalige US-Präsident auch wiederholt Desinformationen auf Pressekonferenzen, sozialen Medien und über andere Kanäle, anti-intellektuelle Aussagen wie „das Virus könnte mit der Hitze verschwinden“ oder „Injektionen mit Desinfektionsmittel werden das Coronavirus abtöten“ kamen noch hinzu. Infolgedessen haben einige Menschen ihr Leben verloren, weil sie leichtgläubig waren und derartigem Unfug blindlings folgten.

Die antiintellektuellen, wissenschaftsfeindlichen und populistischen Stimmungen haben die rationalen Stimmen der amerikanischen wissenschaftlichen Gemeinschaft und der professionellen und technischen Beamten übertönt und sogar verleumdet und verfolgt. Im April letzten Jahres wurde beispielsweise Rick Bright, Direktor der Biomedical Advanced Research and Development Authority, seines Postens enthoben, weil er sich gegen den Einsatz von Malariamitteln ausgesprochen hatte, die vom damaligen US-Präsidenten als wirksam gegen das Virus angepriesen wurden.

Noch beschämender ist, dass die Wissenschaftsfeindlichkeit einiger US-Politiker auch in ihrer Haltung zur Rückverfolgung des Virus zum Ausdruck kommt. Angesichts eines riesigen Debakels bei der Prävention und Bekämpfung der Pandemie in ihrem Land weigern sich die Entscheidungsträger im Weißen Haus, die den Machtwechsel vollzogen haben, nach wie vor, über sich selbst nachzudenken. Stattdessen verbreiten sie weiterhin die Verschwörungstheorie eines „Laborlecks“ und versuchen, die Verantwortung abzuschieben.

Es wird immer deutlicher, dass unabhängig davon, wie mächtig und technologisch fortgeschritten die Vereinigten Staaten auch sein mögen, auch die größten Katastrophen passieren können, wenn selbstsüchtigen Politikern erlaubt wird, für ihre politischen Ziele die Wissenschaft zu kapern oder zu missbrauchen. Werden die Machthaber in den USA weiterhin den falschen Weg der Wissenschaftsfeindlichkeit verfolgen? Vergessen Sie nicht, dass mehr als 610.000 Amerikaner dies bereits mit ihrem Leben bezahlt haben.

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