Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die durch das Coronavirus 2019-nCoV verursachte Epidemie zu einer „gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite" erklärt. Dies gab die WHO am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Genf bekannt. WHO-Generalsekretär Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte, seine Organisation misstraue China nicht, sondern vertraue auf Chinas Fähigkeiten zur Epidemiekontrolle. Die WHO sei nicht für ein Reise- oder Handelsverbot gegenüber China und lehne dies sogar ab.
Zuvor hatte die WHO insgesamt fünf Ereignisse als “gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ eingestuft, darunter die durch das Virus H1N1 verursachte Volgegrippe 2009 sowie die durch das Ebola-Virus ausgelösten Epidemien in Westafrika 2014 und in der Demokratischen Republik Kongo 2018. Ziel war es jeweils gewesen, die Kräfte der ganzen Welt zur Eindämmung der Epidemie zu mobilisieren.
Zur Zeit breitet sich die durch das neue Coronavirus verursachte Epidemie mit einer Inkubationszeit von bis zu 14 Tagen schnell aus und die Infektionsfälle in China nehmen weiter zu. Zudem wurden 98 Infektionsfälle in 18 Ländern weltweit außerhalb China gemeldet. Unter diesen Umständen dient der jüngste Beschluss der WTO dazu, die internationalen Ressourcen zur Epidemiekontrolle weiter zu mobilisieren, Ländern mit schwachem Gesundheitssystem notwendige internationale Hilfe zu gewähren und somit eine weltweite Ausbreitung der Epidemie einzudämmen.
Bemerkenswert ist, dass der WHO-Generalsekretär Ghebreyesus einen Sieben-Punkte-Vorschlag unterbreitete. Unter anderem ist es nicht erforderlich, in den internationalen Reiseverkehr und den Welthandel einzugreifen. Diese Stellungnahme gilt als eine Anerkennung für die Maßnahmen Chinas und eine behutsame Bewertung möglicher Folgen der Epidemie. Die wohlüberlegte Einschätzung der WHO dient dazu, extreme Maßnahmen der betroffenen Länder und Regionen gegenüber China sowie negative Auswirkungen auf den Welthandel und das globale Wachstum zu vermeiden.
Der neue WTO-Beschluss bedeutet aber auch nicht, dass China zum Epidemiegebiet gehört. Denn, nach den WTO-Regeln gilt für eine “gesundheitliche Notlage mit internationaler Tragweite” eine Periode von drei Monaten. Sobald China bei der Epidemiekontrolle einen Erfolg erzielt, gilt die Notlage-Einstufung auch nicht mehr.
Seit dem Ausbruch der Epidemie hat China umfassende, strenge Maßnahmen ergriffen, die teilweise die in den “Internationalen Gesundheitsregeln” festgehaltenen Anforderungen weit übertreffen. Die Volksrepublik hat zudem auf transparente und verantwortungsvolle Weise rechtzeitig über die Epidemie informiert und den genetischen Code des Virus geteilt, was international anerkannt und gelobt wurde.
Schwerwiegende Vorfälle der öffentlichen Gesundheitssicherheit kennen keine Grenze. Angesichts der kritischen Situation wird China bei der Epidemiekontrolle stärker mit der WHO und anderen Ländern der Welt zusammenarbeiten. China ist zuversichtlich und in der Lage, die Epidemie zu bewältigen sowie seine Bevölkerung und die Weltbevölkerung zu schützen.