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Der Fengtai-Bahnhof in Beijing, der älteste Bahnhof der chinesischen Hauptstadt, ist am heutigen Montag nach vier Jahre andauernden Umbauarbeiten wieder in Betrieb genommen worden.
Wie die China State Railway Group Co. ltd., der Eisenbahnbetreiber Chinas, mitteilte, diene der Bahnhof nach der Wiedereröffnung als Endstation für mehrere Hauptverkehrsstrecken, wie die Hochgeschwindigkeitsstrecken Beijing-Guangzhou und Beijing-Kowloon. Für die erste Phase des Bahnhofsbetriebs würden 120 Züge erwartet.
Der Bahnhof wurde 1895 im Beijinger Bezirk Fengtai im Süden der Stadt gebaut. Bis zu seiner Schließung im Jahr 2010 wurde er sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr genutzt. Mit dem Umbau des Bahnhofs wurde im September 2018 begonnen.
Der rekonstruierte Bahnhof mit einer Gebäudefläche von fast 400.000 Quadratmetern verfügt über 32 Gleise und 32 Bahnsteige. Er wird bis zu 14.000 Fahrgäste pro Stunde aufnehmen können. Er ist der größte Eisenbahnknotenpunkt Asiens und der erste Bahnhof Chinas mit einer Doppelstockstruktur, die sowohl für Hochgeschwindigkeits- als auch für reguläre Zugverbindungen genutzt wird.
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Ein anderes Highlight des Bahnhofs ist die Nutzung von Sonnenlicht: Wer auf dem 23 Meter hohen Bahnsteig für Hochgeschwindigkeitszüge steht, blickt nach Westen auf die Berge im Vorort der Hauptstadt. Nach Osten sind durch die Glasfassade das naheliegende Geschäftsviertel Lize und das höchste Gebäude Beijings, der CITIC Tower oder China Zun, zu sehen. Der 495 Meter lange zentrale Lichthof in den Eingangs- und Wartehallen lässt sanftes Sonnenlicht durch die Oberlichtbänder einfallen, wodurch das Problem der natürlichen Beleuchtung effektiv gelöst wird.
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Die in Abständen auf den Bahnsteigen aufgestellten „Lichtleitrohre“ können das Sonnenlicht ebenfalls durch einen flachen Lichtkollektor direkt in die Wartehalle im ersten Stock leiten, was eine 24-stündige Allwetterbeleuchtung sowohl an regnerischen und bewölkten Tagen als auch in der Nacht ermöglicht. Durch den integrierten Einsatz des zentralen Lichthofs und der „Lichtleitröhre“ wird der Bahnhof jährlich etwa 950.000 Kilowattstunden Strom einsparen und die Kohlenstoffdioxidemissionen um mehr als 900 Tonnen verringern.
Zu den Besonderheiten des Bahnhofs gehört auch die Installation von Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Der Bahnhof nutzt eine Dachfläche von mehr als 60.000 Quadratmetern und die installierte Leistung beträgt etwa 6,5 Megawatt an Photovoltaik-Paneelen, die jährlich mehr als sieben Millionen Kilowattstunden grünen Strom erzeugen und grüne Energie für Beleuchtung, Heizung, Kühlung, Belüftung, Fahrstühle und Kühlräume im Bahnhof liefern können.