Chinesische Wissenschaftler werden demnächst über ein neues weltraumgestütztes Instrument verfügen, um ihre Erforschung der Umwelt der Erdatmosphäre und deren Verschmutzung voranzutreiben.
Forscher der Shanghaier Akademie für Raumfahrttechnologie erklärten, nach einigen Tests in der Umlaufbahn werde der sogenannte Atmospheric Environmental Surveyor-Satellit seinen Überwachungsbetrieb aufnehmen und Daten an die Wissenschaftler senden.
Der 2,6 Tonnen schwere Satellit wurde vor Kurzem mit einer Trägerrakete vom Typ „Langer Marsch 4C“ vom Weltraumbahnhof Taiyuan in der nordchinesischen Provinz Shanxi gestartet und in eine sonnensynchrone Umlaufbahn in 705 Kilometer Höhe gebracht.
Der Satellit soll zur Beobachtung von Luftverschmutzung, Treibhausgasen und anderen Umweltelementen eingesetzt werden. Er soll Daten für die Erforschung des Klimawandels und ökologischer Veränderungen liefern sowie dazu beitragen, landwirtschaftliche Erträge und die Gefahr von Naturkatastrophen vorherzusagen.
An Bord des Satelliten befänden sich fünf Geräte zur Überwachung der Atmosphäre, darunter ein Umweltüberwachungsinstrument sowie ein Partikelbeobachtungs- und Partikelmessgerät, erklärten Forscher des in Hefei angesiedelten Forschungsinstituts für Physik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, die an der Entwicklung der wissenschaftlichen Nutzlast des neuen Satelliten beteiligt waren.
Nach Angaben der Ingenieure handelt es sich um den ersten Satelliten der Welt, der ein Laserradar zur Erkennung von Kohlenstoffdioxid einsetzt. Der Satellit kann demnach auch andere umweltschädliche Gase wie Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und Formaldehyd überwachen. Darüber hinaus sei der Satellit in der Lage, eine quantitative Beobachtung von Schadstoffen in der Atmosphäre durchzuführen.
Hauptnutzer der von dem Satelliten gewonnenen Daten werden das Ministerium für Ökologie und Umwelt, das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten und die Nationale Wetterbehörde Chinas sein.
Der Satellit werde China in die Lage versetzen, atmosphärische Fernerkundungsoperationen durchzuführen, um die Bemühungen der Volksrepublik um eine kohlenstoffarme Entwicklung und die Verringerung von Umweltverschmutzung zu unterstützen, so die chinesische Raumfahrtbehörde.
Einige Stunden vor dem Start in Taiyuan hob eine Trägerrakete vom Typ „Langer Marsch 3B“ vom Weltraumbahnhof Xichang in der südwestchinesischen Provinz Sichuan ab und brachte den Kommunikationssatelliten „ChinaSat 6D“ in die Umlaufbahn.
Dieser von der Chinesischen Akademie für Raumfahrttechnologie entwickelte Satellit soll den Ingenieuren zufolge Radio- und Fernsehsignale an Inseln im Südchinesischen Meer und kleine Länder im Pazifischen Ozean übertragen.
China hat in diesem Jahr bereits elf Weltraumstarts durchgeführt.