Im warmen Frühlingswind düngt der Landwirt Liu Wen im Dorf Zhuangguan in Yantai in der ostchinesischen Provinz Shandong seine Süßkartoffelfelder. Während er sich den Schweiß abwischt, erklärt er lächelnd: „Seitdem wir den Meeresdünger verwenden, ist die Gesamtmenge des genutzten Düngers zurückgegangen, während die Effizienz des Düngens erhöht worden ist. In diesem Jahr kann ich mehr ernten.“

Liu Wen hat eine Ackerfläche von mehr als 20 Mu. Früher bereitete ihm das Düngen das größte Kopfzerbrechen. „Der traditionelle Dünger hatte keinen deutlichen Effekt. Meine Felder brauchten viel Dünger, aber es gab keine große Veränderung der Produktionsmenge der Süßkartoffeln“, so der Landwirt.

Dank einem neuartigen Biodünger aus dem Meer, der lokal produziert wird, haben Lius Süßkartoffelfelder ein neues Antlitz bekommen. „Der Meeresdünger ist viel besser als der traditionelle Dünger verschiedener großer Marken. Es wird weniger Dünger verwendet, aber die Produktionsmenge steigt.“ Liu Wen sagt, er benutze fünf Kilogramm weniger Dünger pro Mu. Die Produktionsmenge von Süßkartoffeln sei von etwa 4.000 Kilogramm pro Mu auf nun rund 5.000 Kilogramm pro Mu gestiegen. Der Absatz sei auch besser geworden.

Der Biodünger aus dem Meer wird aus Fischen, Garnelen, Muscheln und Algen hergestellt. Diese biologischen Ressourcen werden durch Methoden wie Raffinierung und Gärung verarbeitet und mit einer bestimmten Menge von Stickstoff, Phosphor, Kalium, Mikronährstoffen und organischen Materialien angereichert. Xu Xishui, ein Vertreter der Behörde für die Entwicklung der maritimen Wirtschaft im Bezirk für wirtschaftliche und technologische Entwicklung in Yantai, erklärt, im Vergleich zu traditionellem Dünger sei dieser neuartige Biodünger viel umweltfreundlicher und könne in gewissem Maße Probleme wie Bodenverklumpung und -versauerung lösen, die von traditionellem Dünger verursacht würden.

Dünger ist eine der Basen des Anbaus von Nutzpflanzen. Xu Xishui sagt, Yantai sei reich an maritimen biologischen Ressourcen und habe die Voraussetzungen für die Entwicklung einer Industrie für Meeresdünger. Bis Ende 2021 habe es in dem Bezirk elf kleine und mittelgroße Unternehmen für Meeresdünger und entsprechende Ausstattung gegeben. Sie hätten einen Produktionswert von 720 Millionen Yuan RMB und wüchsen jährlich im Durchschnitt um zehn Prozent.

Die Unternehmen verfügen über ihre eigenen Kerntechnologien und die Zahl ihres Personals für Wissenschaft und Technik macht mehr als 30 Prozent aus. Jedes Unternehmen verfügt über mehr als fünf wissenschaftliche und technologische Errungenschaften mit hochwertigem geistigem Eigentum und investiert mehr als sechs Prozent in die Forschung und Entwicklung. Sie arbeiten mit den Expertenteams der Chinesischen Ozean-Universität und der Landwirtschaftlichen Universität Chinas zusammen, um durch moderne biologische und chemische Technologien bei der Düngerproduktion einen Prozess ohne Verschmutzung, Lärm und Abfall zu realisieren sowie die bioaktiven Substanzen und Nährstoffe der Meeresorganismen, die von Pflanzen leicht absorbiert werden können, zu erhalten.

Xu Xishui sagt, die „blauen Diäten für Nutzpflanzen“ zeigten die Entwicklung der maritimen Technologien und seien ein anschauliches Beispiel für den Aufschwung ländlicher Gebiete durch die Hilfe von Wissenschaft und Technik. Der Landwirt Liu Wen sagt, er werde im laufenden Jahr hart arbeiten, um erneut eine reiche Ernte einzufahren.