Exoskelett-Roboter helfen Gehbehinderten, wieder auf die Beine zu kommen

2022-04-19 08:00:00

In einem Rehabilitationszentrum für Körperbehinderte in Beijing üben einige Gehbehinderte mit Hilfe von Mitarbeitern des Reha-Zentrums Schritt für Schritt das Gehen. Dafür müssen sie einen Exoskelett-Roboter "anziehen". Entwickelt werden die Roboter unterschiedlicher Form und Größe von Shuai Mei und ihrem Forschungsteam.

Shuai Mei befasst sich seit 2003 mit der Forschung von Robotern.

„China ist ein bevölkerungsreiches Land, wo das Alterungsproblem zunehmend groß ist. Demensprechend ist auch der Bedarf an Gesundheitsfürsorge immer größer. So legen wir unsere Aufmerksamkeit auf den Gesundheitssektor“, sagte die Wissenschaftlerin.

Bislang hat das Forschungsteam von Shuai Mei fünf Roboterserien und neun Produktarten entwickelt, wovon über eine Million Körperbehinderte profitiert haben.

Die Verletzung des zentralen Nervensystems ist eine große medizinische Herausforderung. Mit Hilfe von tragbaren Exoskelett-Robotern können Körperbehinderte durchs Training relativ normal auf dem Boden gehen. Dies trägt zur Stimulierung der Muskulatur und Gelenke des ganzen Körpers bei, verstärkt die Muskelkraft, das Gleichgewicht und die Bewegungskoordination des Patienten sowie die Koordination des Nervensystems. Shuai Mei hat mit eigenen Augen gesehen, wie die Patienten mit Hilfe von Exoskelett-Robotern rehabilitiert werden konnten.

DieWissenschaftlerin kann sich noch genau daran erinnern, dass der erste Nutzer des von ihr entwickelten Exoskelett-Roboters ein Patient mit einer Rückenmarksverletzung war. Er hatte 14 Jahre lang nicht gehen können, bevor er den Exoskelett-Roboter anzog. Der Patient setzte langsam seine Beine in Bewegung, was er 14 Jahre lang nicht schaffen konnte und lief mit Hilfe des tragbaren Exoskelett-Roboters Schritt für Schritt fünf Meter.

Beim Fackellauf für die Paralympischen Spiele 2022 in Beijing zog ein Gehbehinderter namens Shao Haipeng große öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Er leidet an Querschnittslähmung durch einen Sturz aus großer Höhe und ist seitdem gehbehindert. Mit Unterstützung eines tragbaren Exoskelett-Roboters ist sein Traum schließlich in Erfüllung gegangen, Fackelläufer für die Paralympischen Spiele 2022 in Beijing zu sein.

Shuai Mei zufolge ist ein Exoskelett-Roboter mit mehreren Hundert Sensoren ausgestattet. Die von ihrem Team entwickelten neuesten Exoskelett-Roboter können aufgrund eines Sensornetzwerkes und

Steueralgorithmen der Künstlichen Intelligenz den Willen der Roboternutzer wahrnehmen und ihnen helfen, ihren Wunsch zu erfüllen. So kann man nach Belieben wechseln zwischen langsamem und schnellem Gehen und die Treppe hoch- oder runtergehen. Geeignet sind Roboter dieser Art für Menschen, die zwar gehbehindert sind, die Gehfunktion aber nicht vollständig verloren haben. Den Patienten wird dadurch geholfen, die Kraft ihrer Muskulatur zu trainieren und damit ihre Körperfunktion wiederherzustellen.

Das nächste Ziel von Shuai Mei und ihrem Forschungsteam besteht darin, die Produktionskosten zu reduzieren. „Wir können erst dann mehr Menschen helfen, wenn die Kosten unserer Produkte gesenkt werden“, sagte Shuai Mei.

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