Traditionelle volkstümliche Gesangs- und Vortragskünste sollen neue Durchbrüche erzielen

2022-03-15 08:00:00

(Foto: VCG)

(Foto: VCG)

Anfang des laufenden Jahres war ein Video der traditionellen volkstümlichen Gesangskunst mit dem Titel „Devastation and Redemption“ im In- und Ausland sehr beliebt. Das Video stammt aus dem Spiel „Genshin Impact“ und hat bei zahlreichen Spiele-Liebhabern weltweit Interesse an den traditionellen volkstümlichen Gesangs- und Vortragskünsten Chinas ausgelöst. Sheng Xiaoyun, die stellvertretende Vorsitzende des Chinesischen Verbands der Gesangs- und Vortragskünstler, ist davon positiv überrascht und erklärt, traditionelle volkstümliche Gesangs- und Vortragskünste hätten heutzutage noch immer einen großen Reiz.

Sheng stammt aus einer bedeutenden Familie der Pingtan-Oper in Suzhou. Von klein auf mit einem starken Interesse an dieser Kunstform ist sie zu einer äußerst bekannten Pingtan-Darstellerin geworden. Sie hat immer mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, wie die Pingtan-Oper in Suzhou als eine repräsentative traditionelle Kunstform bis heute überliefert und entwickelt wird.

Die typische Auffassung ist, dass traditionelle volkstümliche Gesangs- und Vortragskünste vor allem bei Senioren beliebt sind. Sheng Xiaoyun zufolge ist die Pingtan-Oper durch eine Wiederbelebung der traditionellen Kultur in den vergangenen Jahren aber auch häufig in verschiedenen Filmen und Fernsehserien zu finden. Es ist auch allmählich zu einem Trend unter jungen Leuten geworden, die Pingtan-Oper in Suzhou zu bewundern. Gleichzeitig haben verschiedene Künstler, darunter auch Sheng Xiaoyun, den Vorlieben der jungen Zuschauer entsprechend gezielt einen neuen Typ von Opernstücken kreiert. Sie erklärt: „Früher war unser Pingtan-Stück ‚Gewitter‘ bei einer Tournee in etwa 100 Schulen sehr beliebt und fand großen Anklang. Meine Schülerin Yuan Jiaying hat sich für die Aufnahmeprüfung der Pingtan-Schule Suzhou angemeldet, nachdem sie ‚Gewitter‘ gehört hat.“

Sheng ist der Ansicht, dass traditionelle Künste ihren eigenen Wiederbelebungsmechanismus haben sollten. In diesem Zusammenhang sollten traditionelle volkstümliche Gesangs- und Vortragskünste zu einem kulturellen Produkt gemacht werden, damit sie sich auf dem Markt halten könnten. Die Opernkünstlerin hat vor kurzem mit einer Rockband kooperiert und das Lied „Rückkehr zum Westsee“ aufgenommen. Nachdem es nicht einmal eine Woche auf Musikplattformen veröffentlicht war, wurde es bereits mehr als zehn Millionen Mal angeklickt. Auf dem diesjährigen Oper-Kulturabend des Laternenfests hat Sheng Xiaoyuns Schülerin Yuan Jiaying gemeinsam mit Volkssängern aus Nordwestchina das Lied „Reiche Gebiete in Nordwestchina“ gesungen, was ebenfalls ein positives Echo gefunden hat.

Sheng Xiaoyun hält dies für einen erfolgreichen Durchbruch der Blockaden zwischen verschiedenen Kunstformen. Es sei möglich, dass zahlreiche junge Liebhaber von Popmusik oder Volksliedern sich für die Pingtan-Oper interessierten, wenn ihnen diese Oper gefiel. Selbst wenn nur ein Prozent der Leute die Pingtan-Oper mochten, sei dies eine große Zahl.

Traditionelle Künste sollten mit der Zeit Schritt halten, so Sheng weiter. Nur so könnten sie den Zuschauern ein völlig neues Gefühl geben. Die sogenannte „Klassik“ dürfe nicht zu Fesseln werden, die die Entwicklung der traditionellen Künste beschränkten.

Heutzutage kommen die traditionellen volkstümlichen Gesangs- und Vortragskünste sogar in Spielen vor. Sheng Xiaoyun sagt dazu lächelnd, früher habe ihr Kind nur Online-Spiele gespielt und die Pingtan-Oper gar nicht gemocht. Sie habe die Opernform daher eines Tages für ein Spiel nutzen wollen, damit ihr Kind die traditionelle Kunst bewundern könne. Jetzt sei diese Idee endlich verwirklicht worden.

Für die Produzenten von Spielen hat Rentabilität Priorität. Sie haben die traditionellen Künste aber im Spiel genutzt, was zeigt, dass sie Profit bringen können. Sheng Xiaoyun ist überzeugt, dass traditionelle Künste in einer bei jungen Leuten beliebten Form im Ausland verbreitet werden und ausländische Fans anziehen können.

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren