(Foto: VCG)
Auf einer Sozialmedien-Plattform haben die jungen Leute aus China, Deutschland und Kuba ein gemeinsames Thema gefunden, nämlich Haustiere. Während ihres Aufenthalts in China hat Isabell Perner aus Deutschland einen streunenden Hund adoptiert. „Er ist hundertprozentig chinesisch, kann aber nur Deutsch verstehen. Er ist bei meinem Vater aufgewachsen.“ Und Wilson aus Kuba hat selbst Spielzeuge und Kleidung für seinen Hund gebastelt. Er bringt seinen Hund oft zum Park oder zum Strand. „Weil es meinem Hund gefällt“, sagt er.
Die Größe der Haustierwirtschaftsindustrie Chinas im Jahr 2020 lag bei 295,3 Milliarden Yuan RMB, 33,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies zeigte der Forschungsbericht der chinesischen Haustierwirtschaftsindustrie 2021. Mehr als 70 Prozent der Befragten haben schon mal ein Haustier besessen, darunter 65,6 Prozent einen Hund und 40,6 Prozent eine Katze. 77,7 Prozent der Befragten sehen die Haustiere als ihre emotionale Unterstützung an.
Wilson ist der Meinung, dass Haustiere Druck bei der Arbeit und beim Lernen abbauen können. Isabell sagte: „Die Begleitung durch Haustiere sind sehr wichtig. Sie sind die Familienangehörigen. Die Liebe, die du deinem Hund gibst, gibt er dir zurück. Die Liebe ist die Hauptursache, ein Haustier zu besitzen.“
Auf der Frage-und-Antwort-Sozialmedien-Plattform Zhihu verfolgen rund 20 Millionen Nutzer Themen in Bezug auf Haustiere. Jeden Tag sind Millionen von jungen Menschen an den Diskussionen über Haustiere beteiligt. Psychologische Forschungen bestätigen, dass Haustiere die Einsamkeit verringerten. In einer Studie aus dem Jahr 2019 wurden 1160 allein lebende Senioren befragt, von denen 12,5 Prozent eine Katze und 5,4 Prozent einen Hund hatten. Die Studie stellte fest, dass diejenigen mit Haustieren weniger sozial isoliert waren als diejenigen ohne Haustiere.
Die Haustierwirtschaft entwickelt sich schnell in China. Dem Bericht über Haustierkonsumtendenz Chinas 2020 zufolge war der Online-Haustiermarkt besonders bei der Generation Y beliebt mit 40,3 Prozent. Die Generation Z kam auf 23,6 Prozent. Für junge Konsumenten spielten Haustiere eine wichtige Rolle bei der Begleitung und der Selbstpräsentation, beim Austausch sowie bei höheren geistigen Bedürfnissen. Sie konsumierten gute und teure Waren für ihre Haustiere. Und die Haustierwirtschaft bezieht sich auf immer breitere Bereiche, einschließlich Lebensmittel, Pflege, medizinische Betreuung, Haustier-Sitting und Bestattung, was fast alle Bedürfnisse von Haustieren in ihrem ganzen Leben deckt.
Während dieses Frühlingsfests erlebte die Haustierwirtschaft auch eine Blütezeit. Ein Online-Laden konnte mehr als 100.000 Stücke von Frühlingsspruchbändern und Fensterscherenschnitten in Bezug auf Haustiere ganz leicht verkaufen. Es gibt auch viele Cafés, in denen man auch mit Katzen, Hunden und Alpakas spielen kann. Isabell ist in Chengdu in ein Café mit Hunden gegangen, das sie in Deutschland nie gesehen hat. Als sie sich in dem Café voller Hunde befand, kam sie plötzlich auf die Idee, dass sie in Deutschland auch ein solches Café eröffnen will. „Das wäre fantastisch!“
Junge Menschen in der Stadt können Tiere nur „anfassen“, wenn sie Haustiere zu Hause haben oder in Zoos gehen. Aber es gibt viel mehr Tiere, die in der weiten Natur leben. Bei der Pflege von Tieren geht es nicht nur um Haustiere.
Im Frühjahr 2021 machte eine Herde asiatischer Elefanten aus Yunnan von sich reden, als sie von ihrem ursprünglichen Lebensraum im Xishuangbanna National Nature Reserve nach Norden wanderte. Auch Isabelle verfolgte die Nachrichten: „Ich sah Menschen im Dorf, die sich um die Elefanten kümmerten, die darauf warteten, dass sie weggingen, und die nichts anderes taten oder sie störten. Es ist so liebevoll!“
Die Beziehungen zwischen Mensch und Natur sollten eigentlich so gleichberechtigt und interessant sein.