Im Beijinger Stadtteil sind wildlebende Tiere wie Igel und Wiesel häufig zu sehen. Auch viele Wildvögel lassen sich hier gerne nieder. Laut Ji Jianwei, dem stellvertretenden Direktor des Wildtierrettungszentrums in Beijing, machen die Vogelarten, die in Beijing zu Hause sind, über ein Drittel der gesamten Vogelarten des Landes aus.
Die im Oktober 2021 veröffentlichte „Liste für Wildtiere auf dem Land in Beijing“ ergab, dass auf einer Fläche von 16.400 Quadratkilometern in Beijing 596 Wildtierarten zu Hause sind, darunter mehr als 500 Wildvogelarten. Dies sei ein Beweis dafür, dass die chinesische Hauptstadt eine der Metropolen in der Welt mit der größten Artenvielfalt geworden ist, so Ji Jianwei.
Das wachsende Wildtierschutzbewusstsein der Stadt Beijing ist am Beispiel der Aufenthaltsgeschichte der Mauersegler klar zu erkennen.
Der Mauersegler ist eine Vogelart, die der Schwalbe ähnelt. In China wird sie daher „Yuyan“ genannt, auf Deutsch „Regenschwalbe“.
Mauersegler sind nicht nur in Europa, sondern auch in Beijing zu Hause und gelten als ein Wahrzeichen der chinesischen Hauptstadt. Sie sind von Anfang April bis Anfang August zur Brutzeit in Beijing und kehren dann zu ihrem Winterquartier in Afrika zurück.
Zhang Yaqiong vom Beijinger Wildtierrettungszentrum zufolge brüten Mauersegler gerne an mehrgeschossigen Gebäuden wie Wohnhäusern, Tempeln und Palästen, die in der chinesischen Hauptstadt in Hülle und Fülle vorhanden sind. Mit der Zunahme von modernen Hochhäusern in Beijing siedeln sich immer mehr Mauersegler auf den Dächern von Hochgebäuden an, ein Zeichen dafür, dass sich die Mauersegler in Beijing schrittweise der Urbanisierung angepasst haben.
Andererseits sind die Einwohner in Beijing zunehmend daran gewöhnt, Mauersegler in der Stadt zu sehen. Während es 2006 in Beijing nur ungefähr 3.000 Mauersegler gab, wurden 2021 über 9.000 Mauersegler an 20 städtischen Überwachungsstellen beobachtet. Rechnet man die Mauersegler, die in Beijings Vororten leben, mit, könnte die gesamte Zahl dieser Vogelart in Beijing 10.000 übertreffen.
Die Mauersegler in Beijing treten jedes Jahr eine 20.000 km lange Flugreise über mehr als 20 Länder zu ihrem Winterquartier im Süden Afrikas an und kehren im Frühjahr dann wieder nach Beijing zurück. Sie fliegen über die Innere Mogolei, das Tianshan-Gebirge und das Rote Meer, die Route stimmt zum großen Teil mit der neuen Seidenstraße überein.
Der Schutz der Artenvielfalt spielt zur Qualitätserhöhung und Stabilisierung des Ökosystems sowie zur Wahrung der ökologischen Sicherheit eine wichtige Rolle.
In Beijing sind inzwischen viele Wälder mitten in der Stadt und zahlreiche Mini-Feuchtgebiete entstanden. Die chinesische Hauptstadt verfügt derzeit über 79 Naturschutzgebiete unterschiedlicher Art mit einer Gesamtfläche von 368.000 Hektar. Dadurch werden über 90 Prozent der unter staatlichem und regionalem Schutz stehenden Wildtiere und -pflanzen und deren Quartiere wirksam unter Schutz gestellt.