In der Gemeinde Lidun im Landkreis Zhouning in der ostchinesischen Provinz Fujian gibt es drei kleine Flüsse. Sie heißen Liupu-Fluss, Gudong-Fluss und Qin-Fluss. Die Flüsse sind klar und spiegeln den blauen Himmel wider. Es ist eine wirklich idyllische Gegend. „Wir sind alle damit aufgewachsen, dass wir das Wasser des Liupu-Flusses trinken“, sagt ein Dorfbewohner namens Ye Shoutang. Der Liupu-Fluss sei in den vergangenen Jahren immer klarer und die Landschaft an den Ufern immer schöner geworden.
Der Landkreis Zhouning verfügt über ein gut ausgebautes Wassersystem mit 54 Flüssen und Bächen unterschiedlicher Größen. Einige der Flüsse haben jedoch aufgrund zahlreicher Faktoren wie der landwirtschaftlichen Entwicklung entlang der Ufer, dem Hausmüll und den häuslichen Abwässern nach und nach ihre ursprüngliche Farbe verloren.
2017 hat Zhouning ein Projekt zur Verbesserung der Ökologie der Flüsse gestartet und allein in den vergangenen drei Jahren 100 Millionen Yuan RMB in ihre Sanierung investiert. Das Sanierungsprojekt begann mit den Flüssen Dongyang und Liupu und wurde dann schrittweise auf weitere Flüsse und Bäche im gesamten Landkreis ausgedehnt. Ziel ist es, die Flüsse im Landkreis trink- und genießbar zu machen.
Um der Wasserverschmutzung vorzubeugen, die Wasserumwelt zu verbessern und die Gewässerökologie wiederherzustellen, hat Zhouning ein umfassendes System der Verantwortlichkeit eingerichtet, bei dem die administrativen Behörden der einzelnen Gebiete für die ökologische Instandhaltung der Flussabschnitte, in denen sie liegen, verantwortlich sind.
Am frühen Morgen verlässt Chen Yigong, ein Einwohner vom Dorf Jitou, sein Haus und geht zum Jitou-Fluss, um seine Patrouille zu beginnen. „Der Fluss ist jetzt viel klarer und die Dorfbewohner sind sehr zufrieden. Als ‚Flussabschnittsleiter‘ ist es meine Pflicht, das saubere Flusswasser so zu erhalten, wie es ist“, sagt Chen. Entlang des Jitou-Flusses gibt es mittlerweile 142 solcher „Flussabschnittsleiter“.
Eine gute Ökologie bietet auch gute Möglichkeiten für die Entwicklung der lokalen Ökonomie. Das Dorf Jitou zieht heutzutage zahlreiche Touristen an. Sie angeln am Jitou-Fluss oder lassen sich auf Bambusflößen treiben. Das Dorf ist inzwischen zu einem beliebten Urlaubsziel in der Region geworden. „Die maximale Urlauberzahl pro Tag liegt jetzt bei 2.000“, sagt Chen Shugen, der Parteisekretär von Jitou.
Mit dem Anstieg der Touristenzahlen haben viele Dorfbewohner Restaurants, Bauernhof-Gaststätten und Geschäfte eröffnet. Chen Yizhang, der Besitzer eines Pfannkuchen-Geschäfts in Jitou sagt: „Bevor der Fluss ökologisch saniert wurde, musste ich einen weiten Weg zurücklegen, um Pfannkuchen zu verkaufen, manchmal bis in die Stadt. Trotzdem konnte ich damals nur wenig Geld am Tag verdienen.“ Dank der Sanierung des Flusses kämen mittlerweile immer mehr städtische Urlauber nach Jitou, sodass die frisch gebackenen Pfannkuchen binnen kürzester Zeit ausverkauft seien. Im Höchstfall könne er an einem Tag fast 2.000 Pfannkuchen verkaufen. Der Nettoerlös betrage mehr als 1.000 Yuan RMB pro Tag, so der Unternehmer.