Bau der Jangtse-Brücke war wegen Umweltschutz Herausforderung

2021-09-06 08:00:00

Im August wurde die Wujiagang Yangtze River Bridge, eine Brücke über den Jangtse in der Nähe der Stadt Yichang in der zentralchinesischen Provinz Hubei, offiziell für den Verkehr freigegeben. Lange vor dem Bau erregte die Brücke bereits in der Öffentlichkeit viel Aufmerksamkeit, da sie über das Brutgewässer des Chinesischen Störs spannt. Wujiagang sei zugleich auch ein Flussabschnitt mit intensiver Aktivität für Schweinswale und Quastenflosser. Doch mit Hilfe entsprechender Technologien haben die Ingenieure die Brücke zu einem harmonischen Nebeneinander von Menschen und seltenen Wassertieren wie dem Chinesischen Stör gemacht.

Nach dem ursprünglichen Bauentwurf sollten die beiden Hauptpfeiler der Brücke im Fluss stehen, so dass ein großer Teil der Bauarbeiten im Fluss ausgeführt werden musste. So würde der Bau unweigerlich zu einer Verschmutzung der Wasserqualität des Flusses führen. Überdies würden die Lichter und der Lärm der Bauarbeiten auch die Störe stören, die unter Wasser wandern.

Zhou Changdong, Chefingenieur des Brückenbau-Projekts, sagte: „Um die Wasserqualität des Jangtse-Flusses und den Chinesischen Stör und andere seltene Kreaturen zu schützen, haben Ingenieure nach vielen Diskussionen schließlich den Bau einer Hängebrücke im Programm angenommen. Damit entfällt die Notwendigkeit, Pfeiler im Fluss zu bauen. Der neue Entwurf ermöglicht es, die Wanderung des Chinesischen Störs nicht zu beeinträchtigen und die reibungslose Schifffahrt im Jangtse besser zu gewährleisten.“

Der Bau einer Hängebrücke erfordere 100 Millionen Yuan mehr Investitionen als im ursprünglichen Budget geplant. „Dennoch lohnt es sich, wenn es um den Schutz der Ökologie geht“, sagt Zhou.

Nach mehreren Überarbeitungen des Entwurfs wurde im Dezember 2017 mit dem Bau der 1160 Meter langen Hängebrücke begonnen. Im Brückenbau heißt es: „Je länger die Hauptspannweite, desto höher das Risiko“. Denn je länger die Hauptspannweite sei, desto größer ist die Belastung und desto größer sei die Kraft, die erforderlich sei, um der Verformung zu widerstehen. Dies hat zur Folge, dass die Anforderungen an die Brückentürme, Verankerungen, Hauptseile und andere tragende Strukturen höher seien, so die Ingenieure.

Nach Angaben von Ingenieur Ding Gangliang wiegt allein die südliche Ankerachse der Hängebrücke 350.000 Tonnen. Sie sei in der Lage, 76.000 Tonnen Spannung für das Hauptseil der Brücke zu liefern. Der Durchmesser des Hauptkabels betrage 71,4 Zentimeter Bei der Installation des Hauptseils setzten die Ingenieure erstmals das so genannte „Intelligent Construction Application System for Large Span Suspension Bridges“ ein und installierten alle 30 Meter einen Sensor auf dem 1.920 Meter langen Hauptseil. So können die Installationsdaten drahtlos an die Ingenieure auf deren Mobiltelefone übertragen werden. Übersteige die Zugkraft den Normalwert, schlage das System automatisch Alarm und schalte sofort ab, teilten die Ingenieure mit.

Da die Brücke in der Nähe des Jangtse-Flusses gebaut wird, könnten die während der Bauarbeiten anfallenden Abwässer leicht mit dem Regenwasser in den Fluss fließen und die Wasserqualität und die ökologische Umwelt beeinträchtigen. Um dieses Problem zu lösen, sammelten die Ingenieure die Abwässer einheitlich über unterirdische Rohre und oberirdische Gräben, die dann nach entsprechender Aufbereitung recycelt wurden.

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