Zhao Yafu hat in den vergangenen 60 Jahren in Zhenjiang 160.000 Landwirten geholfen, durch die Anwendung neuer Agrartechnologien die Armut abzuschütteln.
Zhao hatte als Kind den Traum, Journalist zu werden. Aufgrund der Naturkatastrophen und Hungersnöte, die China in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren heimsuchten, hatte er seine Meinung geändert.
Zhao war zu jener Zeit Student und hatte mit eigenen Augen gesehen, wie hart das Leben auf dem Land sein konnte.
„Zum Beispiel konnten im Dorf Daizhuang nördlich von der Provinzhauptstadt Nanjing viele Männer nicht heiraten, weil sie zu arm waren“, sagte Zhao. „Ich war schockiert von ihren Lebensbedingungen und hatte mich deshalb beschlossen, etwas zu tun, um ihnen zu helfen.“
Sein erster Versuch war jedoch misslungen. Als er an einer verlassenen Grundschule im Dorf seine erste Lektion in Agrarwissenschaft erteilte, gab es nur zwei Besucher, die ihn misstrauisch anstarrten.
„Es ist ein Beweis dafür, dass ich eben das Notwendige getan habe“, sagte Zhao. „Die Dorfbewohner brauchen jemanden, der ihnen hilft, ihre Meinung zu ändern und neue Technologien anzuwenden.“
Einer der beiden Besucher, Du Zhongzhi, wechselte zu einer neuen Reissorte. Dadurch wurde er aber von anderen Bauern verspottet. Er habe die Sämlinge zu weit voneinander angepflanzt und werde am Ende weniger Reis ernten, meinten die Bauern.
Du ging zu Zhao und sagte, dass er die neuen Sämlinge ausziehen und auf die alte Reissorte umsatteln wollte. Zhao riet ihm zur Geduld und versprach dem Landwirt, dass er ihn für jeden Verlust entschädigen würde, falls der Reisertrag sänke.
Zur Überraschung anderer Landwirte schmeckte der neue Reis besser und wurde daher zu einem höheren Preis verkauft. Obwohl viele Landwirte Zhao immer noch nicht ganz vertrauten und Zweifel daran hatten, dass ihnen jemand kostenlos Fähigkeiten beibringen würde, hatte Zhao kein Probleme mehr damit, das Klassenzimmer mit Besuchern zu füllen und neue Technologien einzuführen.
Mit der Zeit ließ das Misstrauen der Bauern nach. Zhao ermutigte sie, sich anderen landwirtschaftlichen Kulturen wie Erdbeeren und Trauben zuzuwenden, die mehr Geld einbringen können. Das Leben der Bauern in Daizhuang hat sich seitdem ständig verbessert. Alte Hütten wurden durch neue Häuser ersetzt und Straßen asphaltiert.
Das durchschnittliche Jahreseinkommen der Landwirte in Daizhuang stieg von 2.800 Yuan im Jahr 2003 auf 34.000 Yuan im Jahr 2020. Im gleichen Zeitraum begann das Dorf, Gewinn zu erzielen.
Im Jahr 2018 gründete Zhao Yafu einen nach ihm benannten Workshop, um Agrarexperten auszubilden und den Landwirten zu helfen.
Er hat die Nummer von über 200 Landwirten auf seinem Handy. Aber jeder, selbst ein Fremder, darf sich bei ihm beraten lassen.
Zhaos Bemühungen gehen noch weit über die Provinz Jiangsu hinaus.
Er und sein Team waren im Rahmen der Kampagne der Armutsbekämpfung zwischen Ost- und Westchina aktiv. Seit 2013 haben sie mehr als 160.000 Landwirten in Westchina geholfen.
Für Zhao Yafu hört das Lernen nie auf.
„Ich habe mit 40 Jahren mit Japanisch angefangen, mit 50 mit Marketing, mit 60 mit Computern und mit 70 mit Bio-Gemüse. Es war alles hoch interessant für mich. Und mit dem, was ich gelernt habe, kann ich den Landwirten besser helfen“, sagte Zhao.