Die Guanshan-Mittelschule im Landkreis Suining in der ostchinesischen Provinz Jiangsu ist in der Region etwas Ungewöhnliches. Sie liegt nicht in der Kreisstadt, sondern auf dem Lande und an der Grenze zur Nachbarprovinz Anhui. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ist von nur 300 vor fünf Jahren auf mittlerweile nahezu 2.000 angestiegen. Woran liegt das? Welche besonderen Veränderungen gab es in dieser ländlichen Schule in den vergangenen Jahren? Wichtige Antworten gibt ein einzigartiger Robotik-Wettbewerb, der unlängst in der Schule stattfand.

Drohnen, humanoide Roboter und 3D-Drucker waren auf dem Wettbewerbsfeld zu sehen. Mehr als 100 Roboter wurden beim Event zur Schau gestellt. Intelligente Programme (KI), ausgefeilte Sensoren und natürlich die Kinder steuerten die Maschinen, die im Rahmen eines Unterstützungsprogramms an die ländliche Schule geliefert worden waren. Die Kinder kontrollierten die Roboter, um verschiedene lustige Aufgaben zu erfüllen.

Wang Yuwen, eine Lehrerin an der Guanshan-Schule, sagte: „Wir haben mit der Programmierung begonnen, um den Schülern Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, künstliche Intelligenz zu programmieren und Roboter zu verwenden. Die Schüler, die an dem Wettbewerb teilgenommen haben, wurden lange Zeit trainiert. Unsere Guanshan-Schule ist eine ländliche Mittelschule. Die Kinder hatten vorher noch nie mit Robotern zu tun gehabt, deshalb waren sie alle begeistert.“

Peng Yuelong, Direktor der Guanshan-Schule sagte: „Unsere Schüler kommen alle aus ländlichen Gebieten. Die Lehrkräfte der Schule sind relativ schwach. Ländliche Schulen führen in der Regel keine derartigen Hightech-Aktivitäten durch. Und wir sind stolz darauf, auf diesem Gebiet etwas zu schaffen. Wir betrachten die wissenschaftlich-technologische Popularisierung als einen Durchbruch in der Entwicklung unserer Schule. Wir wollen dadurch den Forschergeist und die Fähigkeiten der Schüler zur Problemlösung kultivieren.“

Mehrere Schüler der Guanshan-Schule kommen aus armen bäuerlichen Familien in der Region. Ihnen kamen die Roboter, die von der Bildungsbehörde der Provinz Jiangsu an die Schule geliefert wurden, wie Dinge aus einer anderen Welt vor.

Zhu Feng, der für das Bildungsförderungsprogramm in der Provinz Jiangsu zuständig ist, sagte: „Kindern in armen Gegenden eine gute Ausbildung zu geben, ist ein wichtiger Weg, um der Armut in ländlichen Gebieten zu entkommen. Heutzutage sind Roboter in den Städten äußerst beliebt, aber in ländlichen Regionen sind sie noch selten zu sehen. Dabei streben wir danach, Kindern in ländlichen Regionen die gleiche Ausbildung und gleiche Plattform wie den Gleichaltrigen in den Städten zu ermöglichen.“

Dank der Bemühungen verschiedener Seiten hat die Guanshan-Schule nunmehr drei professionelle Lehrer angestellt, die den Umgang mit der Künstlichen Intelligenz lehren, wie etwa die Programmierung und Herstellung von Robotern. Außerdem sorgen die drei KI-Spezialisten regelmäßig dafür, entsprechende Aktivitäten und Wettbewerbe zu organisieren.

Der Schüler Zhang Junjie sagte: „Ich mag den Kurs über künstliche Intelligenz sehr. Im Unterricht ermutigt uns der Lehrer, Dinge selbst zu tun und schränkt uns bei der Programmierung nicht ein. Wir fühlen uns sehr frei.“

Seine Ansicht teilt auch der Schüler Zhang Wentao: „Ich mag es besonders, den Roboter zu bedienen. Es ist sehr cool. Es öffnet meinen Geist und hilft mir, meine Fähigkeiten zur mathematischen Problemlösung zu verbessern. Ich freue mich jeden Tag darauf, Zeit mit dem Roboter zu verbringen und er ist ein Teil meines Lebens geworden.“