Die Schlafdauer der chinesischen Schülerinnen und Schüler wird demnächst streng geregelt, da nach Auffassung der Bildungsbehörden sich unzureichender Schlaf negativ auf die Gesundheit und Leistung der Schüler auswirkten. In einer entsprechenden Vorschrift forderte das chinesische Bildungsministerium alle Grund- und Mittelschulen dazu auf, angemessene Schlafstunden für Schüler zu gewährleisten und entsprechende Kontrollmaßnahmen zu ergreifen.
In der Vorschrift hieß es, dass ein einschlägiger Mechanismus zur Überwachung und Kontrolle der Schlafdauer der Schüler so schnell wie möglich etabliert werden müsse. Die Erfüllung der Schlafqualität der Schüler solle in Zukunft in die Bildungspflichten eingebunden werden. Ziel sei es, ausreichende Schlafstunden und dadurch die geistig-körperliche Gesundheit der Schüler zu gewährleisten.
In der Vorschrift hieß es, dass Grundschüler pro Tag zehn Stunden Schlaf bekommen sollten, Schüler der Mittelschulen unterer Stufen neun Stunden und Schüler der Mittelschulen oberer Stufen acht Stunden.
Auch die Schulzeiten wurden in der Vorschrift konkret geregelt. Es wurde betont, dass die Schulen auf keinen Fall von den Schülern verlangen sollten, früher in die Schule zu kommen, und dass sie nach Möglichkeit eine ausreichende Mittagspause garantieren sollten.
Festgelegt wurde überdies vor welcher, spätesten, Zeit die Schüler nachts ins Bett gehen sollten. Ferner hieß es in der Vorschrift, dass die Schulen verpflichtet seien, Eltern und Schüler bei der Erstellung von Stundenplänen anzuleiten, um das Selbstmanagement der Schüler, regelmäßige Arbeits- und Ruhezeiten sowie eine pünktliche Schlafenszeit zu fördern. Nur so könne die notwendige Schlafdauer für die Schüler effektiv gewährleistet werden, so die Vorschrift des Bildungsministeriums.
Lü Yugang, Abteilungsleiter für die Elementarbildung beim chinesischen Bildungsministerium, wies darauf hin, dass die Schulen in der Regel imstande seien, die Schulzeiten effektiv zu kontrollieren. Viel heikler sei jedoch die Kontrolle der nächtlichen Schlafenszeit. „Etliche schlechte Angewohnheiten, wie etwa das Spielen mit Mobiltelefonen, beeinträchtigen die Schlafdauer der Schüler. Ob die Zeit des nächtlichen Schlafens eingehalten werden kann oder nicht, hängt von der Selbstmanagementfähigkeit der Schüler ab. Daher sollten die Schulen die Aufklärung der Schüler und die Beratung der Eltern verstärken und sich dafür einsetzen, dass die Schüler abends pünktlich ins Bett gehen“, so der Vertreter des Bildungsministeriums.
Zhu Dongbin, ein weiterer Vertreter des Bildungsministeriums, sagte: „Alle Schulen sollen sicherstellen, dass die Schüler ausreichende Zeit für die Mittagspause haben. Wir ermutigen lokale Bildungsbehörden und Schulen, in der Praxis entsprechende Erfahrungen zu sammeln bzw. auszutauschen. Ziel ist es, Schülern zu genügend Schlaf zu verhelfen, wobei die realen Gegebenheiten und die Bedingungen der einzelnen Schuleinrichtungen berücksichtigt werden. Schlaf ist eine große Sache, und ich bin fest davon überzeugt, dass die Schulen einen Konsens darüber finden können, dass man das Pferd nicht von hinten aufzäumen dürfe“, so Zhu Dongbin.