Uigurische Tänze sind was für die Augen, Ohren und auch das Herz. Im Musiktheater der regionalen Tarim-Gesangs- und -Tanztruppe steckte mich die Lebensfreude der Tänzerinnen und Tänzer an und ich hoffe, dass ich diese gute „Infektion“ nicht so schnell auskuriere. Besonders die spontanen Tänze des Damenensembles im Probenraum, die ich miterleben durfte, waren spitze. Angefeuert von ihren ausgelassen fröhlichen Kolleginnen legte eine Tänzerin einen feurigen Soloauftritt hin, der stark an einen Flamenco erinnerte. Eine Andere rotierte so schnell wie ein Kreisel um die eigene Achse.
Spontane Tanzeinlage mit schnellem Rotieren
Bei der anschließenden offiziellen Tanzshow waren die Tänzerinnen und Tänzer in aufwendige Kostüme gekleidet und sie wurden mit den klassischen uigurischen Trommeln sowie anderen Instrumenten begleitet. Für einen Facebook-Livestream filmte mich Yunfan erst, dann ging ich selbst mit dem Handy in der teuren Antiwackelapparatur an und dann sogar auf die Bühne. Wie ein Sportreporter berichtete ich mitten aus dem Geschehen. Leider war das WLAN nicht so stabil und nur eine Qualität von 320 mal 240 möglich, sodass die ganzen schönen Menschen und ihre anmutigen Bewegungen nicht so gut zur Geltung kamen.
Choreografin Kalibunur Maitiniyazi und ihr Ensemble
Die stellvertretende Leiterin dieser Tarim-Gesangs- und -Tanztruppe, Kalibunur Maitiniyazi, konnten wir später auch zu Hause besuchen. Es gab Snacks und Tee und wir konnten ihr Fragen stellen. Die Uigurin hat in ihrer mehr als 30-jährigen künstlerischen Laufbahn viele Preise gewonnen. Sie arbeitet auch als nationale Choreografin zweiten Grades. Zu Recht, wie die großartige Show bewiesen hatte