Dang Yongfu bei Feldforschung auf dem Ackerland
Schreenshot von Xinhua

Vor seiner Abreise zur Teilnahme an der diesjährigen Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses (NVK) in Beijing beschäftigte sich Dang Yongfu, ein Abgeordneter des NVK, mit Feldforschung auf dem Ackerland in der zentralchinesischen Provinz Henan.

Dang bereitete ein Dutzend Gesetzesvorlagen bzw. Entwürfe für Diskussionen mit anderen Abgeordneten von Chinas oberster Legislative vor. Die meisten davon konzentrieren sich auf die Kontrolle von Bodendegradation. Zum Beispiel schlug er in einem Gesetzentwurf vor, dass der NVK eine Inspektion einleiten sollte, um zu überprüfen, wie das Gesetz zur Vorbeugung und Kontrolle der Bodenverschmutzung umgesetzt wurde. "Der Gesetzesvollzug soll Landwirte aufmerksamer auf die Bedeutung der Bodenqualität machen und zu erhöhten Einsätzen in Bekämpfung der Bodenverschmutzung führen“, so der Agrarwissenschaftler.

Der 54-jährige Dang Yongfu kommt aus der Provinz Henan in Zentralchina, die eine wichtige Rolle bei der Getreideproduktion des Landes spielt. Der gebürtige Henaner zählte zu den NVK-Abgeordneten, die an der Gesetzgebung für Bodenverschmutzung teilgenommen haben. Im Januar 2019 trat das chinesische Gesetz zur Vorbeugung und Kontrolle der Bodenverschmutzung offiziell in Kraft.

Als Cheftechniker des Unternehmens Henan Yuandong Bio-engineering Co. Ltd. wurde Dang Yongfu im Jahr 2018 zum NVK-Abgeordneten gewählt. Dank seiner jahrzehntelangen Bemühungen bei der Behandlung der Bodendegradation durch übermäßige Dünger- und Herbizidanwendung konnten Landwirte in den Provinzen Henan, Heilongjiang und Jilin, in der Inneren Mongolei und dem uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang einen wirtschaftlichen Verlust in Höhe von 30 Milliarden Yuan (etwa 4,2 Milliarden US-Dollar) vermeiden.

Chinas landwirtschaftliche Produktion ernährt eine Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen. Aber der übermäßige Einsatz von Düngermitteln gilt seit langem als ein Problem, das nicht ignoriert werden darf. Dang Yongfu wies darauf hin: „In China sind jedes Jahr nicht weniger als 40 Millionen Tonnen chemischer Dünger in den Boden eingesickert worden. Nach der Durchdringung des Bodens können auch die Gewässer verschmutzt werden.“

Dang gab zu, dass China seine Nahrungsmittelversorgung ohne den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden nicht sichern kann. Jedoch setzen Landwirte aus Sorge um einen Produktionsrückgang die Chemikalien übermäßig ein. Im Gegenteil führe dies aber zu dem Absinken der Fruchtbarkeit und der Reduzierung der Produktionskapazität der landwirtschaftlichen Nutzfläche.

Im Jahr 2008 entwickelte Dang Yongfu eine Technologie zum Abbau der Düngemittelanwendung durch Adsorption von Polyglutaminsäuren mittels Aktivkohle.

In zwei aufeinanderfolgenden Jahren wurde diese landwirtschaftliche Technologie im Kreis Shufu im uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang in Nordwestchina eingesetzt. Offiziellen Angaben zufolge konnte die Weizenproduktion in der Region inzwischen ein Wachstum von 8,2 Prozent verzeichnen, während der Verbrauch von Düngemitteln um 20 Prozent reduziert wurde.

Nach jahrelangen Bemühungen um die Verbreitung dieser landwirtschaftlichen Innovation konnten immer mehr Bauern überzeugt werden, ihren Düngemitteleinsatz zum Bodenschutz zu reduzieren.
Seit Ende Januar hat der NVK-Abgeordnete aus Henan fleißig auf den Agrarfeldern gearbeitet und den Bauern vor Ort geholfen, die negativen Auswirkungen einer neuen Herausforderung zu mildern, nämlich der Coronavirus-Epidemie.

Anfang März wurde die Düngung auf den Weizenfeldern in Henan verschoben, weil die Bauern zur Seuchenprävention zu Hause bleiben mussten. Dang Yongfu spendete eine Charge von wasserlöslichem und umweltfreundlichem Düngemittel, das mit unbemannten Fluggeräten hoch in der Luft über 13.000 Hektar Weizenfelder in vier Kreisen in Henan versprüht werden konnte.

Im Mai nahm das chinesische Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten den Entwurf von Dang Yongfu an und erließ einen Standard zur Reduzierung chemischer Düngemittelanwendung, um eine quantitative Bewertung der in den Boden eingesickerten chemischen Düngemittel zu beschleunigen.

"Da sich der Lebensstandard der Chinesen ständig verbessert, sollen wir den Arbeitschwerpunkt von der Gewährleistung einer ausreichenden Nahrungsmittelversorgung auf eine gesündere Getreideproduktion verlagern. Wenn ich mich gesund ernähern will, muss ich zuerst die Anbauflächen gut behandeln", so der NVK-Abgeordnete.