Armutsbekämpfung in Gongshan – ökologische Entwicklung bringt Wohlstand

2020-04-29 14:39:53

Der Gongshan autonome Kreis der Derung und Nu liegt im nordwestlichen Teil der Provinz Yunan. Die Einwohner dieses sich tief in der Schlucht des Dulong-Flusses befindlichen Kreises sind Angehörige der ethnischen Minderheiten Derung und Lisu. Wegen schlechter Verkehrsanbindung lebten die Leute dort seit Generationen fast isoliert von der Außenwelt und in Armut. Vor ein paar Jahren hat die Regierung des Kreises ein Programm zur Armutsbekämpfung gestartet. Neue Brücken und Autobahnanbindungen wurden gebaut, was den ethnischen Volksgruppen einen Zugang zu neuen Lebensweisen eröffnete.

Der autonome Kreis Gongshan ist ein wichtiger Ort im Kernbereich des Nationalen Naturschutzgebietes Gaoligong und des Schutzgebietes „Drei pararell verlaufende Flüsse“. Die Urwälder im Kreis wurden einst durch Raubbau abgeholzt, während einige der Einheimischen wilde Tiere jagten, um ihre Familien zu ernähren. Um sowohl die Umweltkrise als auch das Armutsproblem lösen zu können, war es von großer Wichtigkeit, eine neue naturschonende Lebensweise für die lokale Bevölkerung zu finden.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Lokalregierung viele entsprechende politische Maßnahmen erlassen. Dazu gehören auch entsprechende Dienstleistungen für das Ökosystem. Die Bereitstellung solcher Dienstleistungen wird durch die Maßnahmen gefördert.

Ma Chunlong ist einer der 376 Förster in Kreis Gongshan. Zu Ma's Aufgaben zählt es vor allem, in der Forstzone zu patrouillieren, um Entwaldung und Wilderei zu verhindern. Zudem setzt sich Ma auch für die Aufklärung über den Schutz von Wildtieren ein. Erst seit einem Jahr arbeitet Ma als Förster. Während der Patrouillen bemerkt Ma immer wieder, dass die Berge grüner werden und er mehr Vögel als früher zwitschern hört. In den Wäldern hat er sogar Wildtiere wie Kappenlanguren und Kleine Pandas getroffen.

Um das Lebensumfeld der einheimischen ethnischen Volksgruppen zu verbessern, betreibt die Lokalregierung eine Umsiedlungspolitik. Die Dörfer in abgelegenen Bergregionen wurden an den Fuß des Berges umgesiedelt, um den Dorfbewohnern bei der Armutsbekämpfung zu helfen. Yu Zhonghua zog vor zwei Jahren mit ihrer Familie vom Berg hinunter in die neue Wohnung. Es ist für Yu und ihre Familie nicht leicht, ihr altes Leben zu verlassen und ihre traditionelle Lebensweise zu ändern.

Unterstützungen erhielt sie von der Lokalregierung. Ihr wurden kostenlos Setzlinge für Tsaoko-Früchte, einer Kulturpflanze, die medizinisch genutzt oder beim Kochen verwendet wird, zur Verfügung gestellt. Mit idealem Feuchtigkeitsgehalt und genügendem Schatten bieten die Wälder im Kreis Gongshan beste Wachstumsbedingungen für Tsaoko-Früchte.

Während der Blütezeit der Tsaoko-Früchte beschäftigt sich Yu Zhonghua hauptsächlich mit Unkrautbekämpfung auf ihrem Feld. Inzwischen wächst auch Fuchsschwanz in ihrem Garten, mit dem die Schweine gefüttert werden. Aus verrottetem Unkraut macht sie natürlichen Dünger. Allein mit dem Verkauf von Tsaoko-Früchten verdient Yu jedes Jahr mehr als 30.000 Yuan (etwa 4.300 US-Dollar).

Dank jahrelanger Bemühungen konnte das Ökosystem im Bezirk Gongshan erheblich verbessert werden, und auch die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung haben sich dadurch verbessert. Nach jüngsten Statistiken ist die Waldbedeckungsrate des Bezirks auf 80,5 Prozent gestiegen. Mehr als 8.500 Haushalte profitieren von der Armutsbekämpfung.

Der Erfolg der Armutsbekämpfung in Gongshan basiert auf einer guten Kombination aus Umweltschutz und Armenhilfe. In China leiden einige Gebiete aufgrund ihrer rauen natürlichen Umwelt unter Armut, während es in anderen Gebieten an einer nachhaltigen und wissenschaftlichen Nutzung der natürlichen Ressourcen mangelt. Durch sein besonderes Modell der Armutsbekämpfung schlägt der Kreis Gongshan zwei Fliegen mit einer Klappe und schützt nicht nur Mutter Natur sondern hilft auch den Menschen in ein besseres Leben.

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