Die zwölf chinesischen Tierkreiszeichen nehmen eine wichtige Stellung in der chinesischen Kultur und im Leben der Chinesen ein.
Die Vorfahren der Chinesen haben entdeckt, dass es in jedem Monat einmal Vollmond gibt und ein zwölfmaliger Vollmond ein Jahr beschließt. Historischen Aufzeichnungen zufolge gab es vor mehr als 5.000 Jahren in China schon die zwölf Erdzweige, die man für Jahreseinteilung und Zeitrechnung nutzte. Der Sage nach hat man zwölf Tiere ausgewählt, um die zwölf Erdzweige zu ersetzen und die zwölf Monate zu repräsentieren.
Die chinesischen Astronomen in alter Zeit haben den 24-Stunden-Zyklus in zwölf Doppelstunden eingeteilt. Die Reihenfolge der chinesischen Tierkreiszeichen ist nach Lebensgewohnheiten eingeteilt und sieht wie folgt aus: Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Hahn, Hund und Schwein.
Der Sage nach sollen die 12 Tierkreiszeichen entstanden sein, als Buddha alle Tiere zum Neujahrsfest einlud, zu ihm zu kommen. Allerdings folgten nur 12 Tiere seiner Einladung. Alle beeilten sich, um schnell zu Buddha zu gelangen. Zur Belohnung gab er ihnen jeweils die Aufsicht über ein Jahr, und zwar nach der Reihenfolge ihres Erscheinens. Als erstes erschien die Ratte, dann der Büffel, der Tiger, der Hase, der Drache, die Schlange, das Pferd, das Schaf, der Affe, dann der Hahn, der Hund und als letztes erschien das Schwein, weil es auf dem Weg eine Süßkartoffel fand und deshalb das Rennen unterbrach. Eigentlich wäre der Büffel als erstes eingetroffen, allerdings ritt die Ratte auf seinem Rücken und sprang kurz vor der Ankunft herunter und erschien so als erstes.
Im chinesischen Volksmund steht das Jahr der Ratte für Wohlstand, gute Chancen und reiche Ernte. In der chinesischen Kultur wird großer Wert auf die Geburt von Kindern gelegt. Denn je mehr Kinder, desto länger überlebt eine Sippe, so der Glaube der Chinesen. Da die Ratte sehr fortpflanzungsfähig ist, haben die Chinesen einen großen Respekt vor der Ratte.
„Die Maus verheiratet ihre Tochter“ ist eine traditionelle Opferzeremonie für die Ratte im ersten Monat nach dem chinesischen Mondkalender. Das Datum dafür ist regional unterschiedlich. Am Abend des Opfertages sitzen alle Familienmitglieder im Wohnzimmer und essen in Dunkelheit Mausfüße aus Mehl. Dabei dürfen keine Geräusche gemacht werden, um die Hochzeit der Maus nicht zu stören und damit Unheil im neuen Jahr zu vermeiden.
„Die Maus verheiratet ihre Tochter“ ist auch ein Lieblingsmotiv chinesischer Neujahrsbilder. Zu sehen ist auf diesen Darstellungen ein Hochzeitsumzug von Mäusen. Voran die Mäuse, die Flöte spielen, Gong und Trommeln schlagen und Laternen tragen. Gefolgt von vier Mäusen, die eine Sänfte tragen, in der die Mäusebraut sitzt. Hinter der Sänfte ist eine Herde von Mäusen unterschiedlicher Größe zu sehen, die die Mäusebraut zum Haus ihres Ehemannes begleitet.
Na dann, alles Gute im Jahr der Ratte und Glückwünsche für alle, die unter dem Zeichen der Ratte geboren sind oder es dieses Jahr vielleicht noch werden.