Zahlreiche Dinosaurier-Fußabdrücke in kaiserlicher Residenz entdeckt

2019-12-09 15:53:01

Chinesische Paläontologen haben unlängst die Entdeckung von zahlreichen fossilen Dinosaurier-Fußabdrücken in Nordchina bekannt gegeben. Die Fußabdrücke stammen aus der Jura-Zeit und wurde in der früheren kaiserlichen Sommerresidenz Chengde der Qing-Dynastie (1644-1911) entdeckt. Verstreut seien die verschiedenartigen Fußspuren im Baukomplex der Residenz, den benachbarten buddhistischen Tempeln sowie im Dorf Madigou, das für die Produktion von Pflastersteinen der Residenz bekannt sei.

Zu den Funden gehören unter anderem mehr als 140 Dreizehen-Fußabdrücke von Theropoden mit einer durchschnittlichen Länge von 13,4 Zentimetern und mehrere Fußspuren von uralten Vögeln wie Koreanaornis und Küstenvögeln sowie ein 28,9 Zentimeter langer und 22,6 Zentimeter breiter Abdruck, der wahrscheinlich von einem Brontosaurier stammt.

Die Forschung wird derzeit von einem internationalen Team, das aus Wissenschaftlern aus China, den USA und Australien besteht, durchgeführt.

Die Entdeckung zeigt eine vielfältige Gruppe von Dinosauriern, die in dieser Region lebten. Daraus würden sich Daten über die Evolution der Dinosaurier in Nordchina ergeben, sagte Xing Lida, ein außerordentlicher Professor an der Chinesischen Universität für Geowissenschaften, und Leiter des Forschungsteams.

Die große Zahl der gut erhaltenen Fußabdrücke sei äußerst wertvoll für die Erforschung der Gewohnheiten und des Lebensumfelds der Dinosaurier und sogar für Einblicke in den damaligen Klimawandel, sagte Xing.

Das Denkmalschutzamt der Stadt Chengde steht derzeit im Kontakt mit dem Forschungsteam, um sich zu vergewissern, wie die Fundstellen der Dinosaurier-Fußabdrücke geschützt und für touristische und populärwissenschaftliche Zwecke genutzt werden könnten.

Die kaiserliche Sommerresidenz Chengde befindet sich 230 Kilometer nördlich der Stadt Beijing und wurde im Jahr 1703 erbaut. Dort verbrachten die Qing-Kaiser ihre Sommer, wo sie auch ausländische Gesandten und Stammesführer der Minoritäten empfangen haben.

Die Residenz und die acht Tempel in der Umgebung wurden im Jahr 1994 in die UNESCO-Liste für Kulturerbe aufgenommen.

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