„Blind Box“: Aufstrebender Markt der chinesischen „Generation Z"

2019-11-13 09:07:10

Während viele noch fragen, was „Blind Box“ ist, hat die chinesische „Generation Z“, also die Jahrgänge von zirka 1995 bis 2010, schon zur Hälfte des Gesamtumsatzes der „Blind-Box“ während des Online-Shopping-Fests am 11. November beigetragen.

Laut Statistiken der chinesischen Online-Einkaufsplattform T-Mall wurden innerhalb sieben Minuten nach dem Beginn der Vorverkaufsphase des diesjährigen Shopping-Fests am 11. November mehr „Blind-Boxes“ verkauft, als am ganzen 11.11. des vergangen Jahres. Für die „Z-ler“ liegt die Freude des Kaufens von „Blind-Boxes“ darin, dass man nicht weiß, was darin ist, bis man sie endlich öffnet.


In einer „Blind-Box“ sind oft Figuren und Spielzeuge, die mit unterschiedlichen Animationsfilmen oder Cartoons im Zusammenhang stehen oder von Designern speziell entworfen sind. Die „Gen Z“, die erste Generation, die komplett zu den Digital Natives gehört und unter Einflüssen der ACG-Kultur (Animation, Comics und Games) aufgewachsen ist, stellt selbstverständlich die Hauptkraft des Blind Box-Konsums dar. Laut Statistiken des chinesischen Trendspielzeugkonzerns Pop Mart, machen junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren 32 Prozent aller Verbraucher der „Blind Boxes“ aus, die zwischen 25 und 29 Jahren 26 Prozent.

Die meisten „Generation Z-ler“ müssen sich keine großen Sorgen um die grundlegende Lebensabsicherung machen. Als Generation der Individualität streben sie nach Fashion, Trends und Besonderheiten. „Blind Boxes“, die verschiedenste Figurenserien anbieten und in denen oft noch seltene Sonderanfertigungen enthalten sind, kommen bei ihnen gut an. Die feine Herstellung der Figuren zu einem nicht zu hohen Preis trägt ebenfalls zum Boom der „Blind Box“ bei. Dass man mit 30 bis 60 Yuan (etwa vier bis acht Euro) eine Kiste Figuren bekommen kann, die in hunderten Arbeitsgängen hergestellt worden sind, halten viele für fair. Die Pop-Mart-Automaten, die inzwischen in fast allen großen Kaufhäusern Chinas zu sehen sind, werden immer häufiger von jungen Chinesen besucht.

In einer Ära, in der junge Menschen oft alleine in Großstädten um ihre Karriere kämpfen, herrscht die sogenannte „einsame Wirtschaft“. Die kleinen Figuren, die sich in den „Blind Box“ verstecken, verleihen den einsamen Seelen ein heilendes Gefühl. Sie geben den jungen Menschen außerdem einen Schlüssel, der die Tür eines virtuellen sozialen Kreises öffnen kann, in denen sie Menschen finden können, die ihnen ähnlich sind.

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