Die She-Nationalität lebt hauptsächlich in den südchinesischen Provinzen Fujian und Zhejiang. Die ethnische Minderheit gibt es schon seit 1.000 Jahren. Im Jahr 1985 wurde in der Provinz Zhejiang der erste autonome Kreis der She-Nationalität namens „Jingning“ errichtet.

Die She-Minderheit besitzt eine reichhaltige und lebhafte Kultur. Das Volkslied gilt als ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur und wurde in die Liste des immateriellen Kulturerbes des Staates aufgenommen. Traditionell singen an den Festtagen die Einwohner gerne die Volkslieder. Es werden mehr als 1.000 Volkslieder überliefert.

Die 82-Jährige Lan Chenqi lebt im Kreis Jingning. Die Verbreiterin der Volkslieder der She-Nationalität wird als „Volkskünstlerin der Provinz Zhejiang“ bezeichnet. Als Lan ein Kind war, hatte sie von ihrer Mutter die Volkslieder ihrer Nationalität singen gelernt. Als sie 14 Jahre alt war, konnte sie bereits die Volkslieder improvisieren. Sie ist wegen ihres Gesangs berühmt geworden. Sie hat mit Konzerten in den Großstädten (u.A. Beijing) für die Kultur der She geworben. Zum Kulturaustausch war Lan im Jahr 1994 auf Einladung eines Festivalveranstalters nach Japan gereist. Dort wurden die Volkslieder der She-Ethnie auf der Bühne im japanischen Kreis Fukui sowie Tsuruga und in der Stadt Osaka aufgeführt. Ihr Auftritt war beim Publikum sehr beliebt.

In Jingning findet jährlich der Festtag „San Yue San“ statt, erklärte Lan. Dieser Tag steht auch auf der staatlichen Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes und auf der Liste der typischen Feste der Nationalitäten des Landes. Im Haus von Lan stehen zahlreiche Ehrungen und Fotos von vielen unvergesslichen Auftritten an verschiedenen Orten. Im Jahr 2012 hatte sich Lan in Beijing an der vierten Kunstveranstaltung der ethnischen Minderheiten beteiligt. Dort wurde sie mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

Neben ihren Auftritten unterrichtet Lan seit Jahren Volkslieder. Sie unterrichtet in den Städten Taining (Provinz Fujian), Wencheng und Longquan (Provinz Zhejiang). Lan sagte, die Volkslieder machten ihr viel Spaß. Sie hoffe, dass das wertvolle Kulturerbe weitergegeben werde.