Die Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Rückverfolgung des neuartigen Coronavirus hat vergangene Woche ihre Arbeit in China beendet. Die Mitglieder der Expertengruppe lobten die Transparenz Chinas im Verlauf ihrer Arbeit und wiesen zugleich Falschinformationen einiger westlicher Medien über die angebliche „Behinderungen der Untersuchungen“ bzw. „Ablehnung von Freigabe von Daten“ durch China zurück.
Peter Daszak, ein Mitglied der WHO-Expertengruppe hatte am vergangenen Samstag in einem Tweet die New York Times als schamlos bezeichnet, da diese seine Äußerungen verzerrt wiedergegeben hätte.
Einen Tag später veröffentlichte die New York Times das Interview mit Peter Daszak in voller Länge.
In einem Artikel mit dem Titel „China weigert sich, wichtige Daten während der Inspektion der WHO zu übergeben“ zitierte die New York Times angeblich Mitglieder der WHO-Expertengruppe mit den Worten, China habe den Untersuchungsprozess ernsthaft behindert.
Das kürzlich veröffentlichte Interview zeigte aber, dass die Aussage von Daszak genau das Gegenteil ist.
Daszak erklärte im genannten Interview, dass die Daten und Informationen, die die WHO-Expertengruppe vom ersten Tag an zur Verfügung gestellt bekommen hätte, außerhalb Chinas nicht verfügbar seien. Wenn man mehr Informationen anfordere, suchten die chinesischen Wissenschaftler danach und lieferten ein paar Tage später entsprechende Analysen.
Chinesische Wissenschaftler hätten mehr als 900 Proben auf dem Huanan-Markt für Fische und Meeresfrüchte entnommen, was einen enormen Arbeitsaufwand bedeute, so Daszak weiter.
Auch Professor Thea Fischer sagte auf Twitter, dass die Aussagen der WHO-Experten absichtlich verzerrt worden seien, was einen Schatten auf wichtige wissenschaftliche Arbeiten geworfen habe.
Wäre die New York Times zu der Entscheidung gekommen, das Interviewprotokoll zu veröffentlichen, hätten die beiden WHO-Experten ihre verzerrten Berichte nicht zurückgewiesen?