Chinesischer Diplomat regt zum Nachdenken über Menschenrechte an

2021-02-07 11:10:37

Der Direktor der konsularischen Abteilung der chinesischen Botschaft im Libanon, Cao Yi, hat zum Nachdenken über die Menschrechte angeregt.

Cao postete am Freitag einen Screenshot von zwei Artikeln mit ähnlichen Titeln in der britischen Zeitschrift „The Economist“ und von der chinesischen Webseite CGTN, auf Twitter, in denen die Frage, „Was genau sind Menschenrechte?“, unterschiedlich beantwortet wurde.

In dem am 16. Januar auf der Webseite von „The Economist“ in der chinabezogenen Spezialkolumne „Chaguan“ veröffentlichten Beitrag mit dem Titel „Many in China are strikingly accepting of harsh virus controls“ hieß es, viele normale Chinesen nähmen aus politischen, propagandistischen, wirtschaftlichen, kulturellen und historischen Gründen die COVID-19-Pandemie auf eine Art und Weise ernst, die im Westen „nicht sehr real“ sei. Der Artikel kam zu dem Schluss, „der Wunsch nach Kontrolle ist in China tief verwurzelt“ und behauptete leichtfertig, „die offiziellen chinesischen Medien haben die Tödlichkeit der COVID-19-Pandemie übertrieben und China will die Pandemie nutzen, um die Überlegenheit von Chinas System zu beweisen“. Gleichzeitig musste der Text jedoch ergänzen: „Die Beschränkungen sind streng und vielfältig, aber effektiv.“ Offensichtlich konnte „The Economist“ die Leistungen der chinesischen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie nicht leugnen, machte sich jedoch Sorgen um die chinesischen Menschenrechte.

In dem am Donnerstag veröffentlichten CGTN-Bericht „Many Americans are strikingly tolerent of massive COVID-19 casualties“ hat der indische Kommentator Maitreya Bhakal ebenfalls etwas Außergewöhnliches entdeckt. Er schrieb, die US-Amerikaner forderten offensichtlich gerne Autorität heraus. Sie würden es nicht mögen, wenn man ihnen sage, was sie tun sollten. Leider trete diese „Ablehnung der Autorität“ auch gegenüber dem Rat maßgeblicher Experten auf. Die US-Regierung sei sowohl Anstifter als auch Nutznießer dieses weit verbreiteten Trugschlusses, der dazu beitrage, die Öffentlichkeit von innenpolitischen Problemen abzulenken. Die Gleichgültigkeit der US-Amerikaner für die Tode durch das neuartige Coronavirus liege vermutlich in der Rasse der Todesfälle, so Bhakal weiter. Obwohl die weiße Bevölkerung 73 Prozent der Gesamtbevölkerung in den USA ausmache, sei die Sterblichkeitsrate von Schwarzen und Ureinwohnern durch COVID-19 deutlich höher.

Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, hatte am 6. Januar auf die Vorwürfe US-amerikanischer Beamter zur chinesischen Menschenrechtsfrage reagiert und gesagt, Menschenrechte seien keine leeren Parolen, sondern konkret und real. Das größte Menschenrecht sei das Recht auf Leben. Während der COVID-19-Pandemie seien die größten Menschenrechte das Recht und die Freiheit auf ein gesundes und sicheres Leben. Einige US-Politiker hätten keinerlei Anzeichen gezeigt, die schwere Pandemie in ihrem Land und den Verlust so vieler Menschenleben zu beklagen oder irgendwelche Anstrengungen dagegen zu unternehmen. Sie kreierten weiterhin verschiedenste Störungen und mischten sich unter dem Vorwand der Menschenrechte in die inneren Angelegenheiten anderer Länder ein.

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