(Foto: VCG)
„Xiazhi“, die Sommersonnenwende, ist der zehnte Jahresabschnitt nach dem chinesischen Mondkalender und der vierte Jahresabschnitt im Sommer. Die Sommersonnenwende fällt in diesem Jahr auf den 21. Juni. „Xiazhi“ bedeutet, dass der Sommer in vollem Gange ist. Das Wetter ist sehr heiß, es gibt häufige Regenschauer und die Bäume und Pflanzen blühen und erstrahlen in voller Pracht. Wassermelonen, Pflaumen und Litschi kommen bei vielen Menschen auf den Tisch.
Unter den 24 Jahresabschnitten nach dem chinesischen Mondkalender hat die Sommersonnenwende eine wichtige Position. Am Tag von „Xiazhi“ steht die Sonne direkt über dem nördlichen Wendekreis und die nördliche Hemisphäre erlebt den längsten Tag des Jahres. Die Sommersonnenwende ist einer der frühesten definierten Jahresabschnitte. Bereits im siebten Jahrhundert vor Christus bestimmten die Chinesen das Datum der Sommersonnenwende, indem sie den Schatten der Sonne maßen.
Während der Sommersonnenwende ist die Erde sehr heiß. Die Luftkonvektion ist stark und am späten Nachmittag und Abend bilden sich häufig Gewitter. Diese Art von Gewittern kommt und geht plötzlich und die Niederschlagsmenge ist gering. Am Mittel- und Unterlauf des Jangtse und im Einzugsgebiet des Huaihe gibt es häufig heftige Regenschauer, die leicht zu Überschwemmungen führen.
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Zur Zeit der Sommersonnenwende gibt es viele interessante Bräuche. Ein wichtiger davon ist, Lebensmittel aus frisch geerntetem Getreide zu essen, um die gute Ernte zu feiern. In China werden zu dieser Zeit Nudeln aus frisch geerntetem Weizen gegessen. Nudeln sind eine praktische Mahlzeit mitten im Sommer und können den Hunger leicht stillen.
Im Altertum hatten die Beamten am Tag der Sommersonnenwende frei und wurden vom Kaiser mit Eis und Alkohol belohnt. In der Song-Dynastie hatten die Beamten sogar drei Tage frei, damit sie im heißen Sommer mit ihren Familien trinken und sich abkühlen konnten. In der Liao-Dynastie wurde während der Zeit der Sommersonnenwende das „Chao-Fest“ gefeiert. Frauen schenkten einander bunte Fächer und Duftbeutel. Im Altertum wogen sich die Chinesen zur Zeit der Sommersonnenwende. Aufgrund des Mangels an Medikamenten wurden die Menschen im Altertum schlechter gesund, wenn sie krank wurden. Sie wogen sich zur Sommersonnenwende und hofften darauf, dass sie ein gesundes und langes Leben führen konnten. Beim Wiegen reihten sich Männer, Frauen, Senioren und Kinder hintereinander auf. Dabei gab es auch Leute, die das Gewicht meldeten. Es war ein lebhaftes Fest.