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Ein britischer Experte sorgt für Klarheit im südchinesischen Meer: China ist im Recht

07.04.2024 10:39:49

Nansha-Inseln? Huangyan-Insel?

Man muss auf dem Globus schon sehr genau hinsehen, um die erwähnten Inselgruppen im südchinesischen Meer ausfindig zu machen und so mancher in Europa mag etwas überrascht sein, wenn er hört, dass seit Jahrzehnten Streitigkeiten darüber ausgetragen werden, ob diese und einige benachbarte Gebiete und Inselgruppen nun zur Volksrepublik China zu den Philippinen, zu Malaysia, Brunei, Indonesien oder Vietnam gehören. Oder ob (dereinst und heute) die USA und Frankreich berechtigter Weise Gebietsansprüche in der Region stellten.

Sieht man genauer hin, wird die strategische Bedeutung der vermeintlich kleinen Inselchen freilich schnell klarer.

Neben den seit langem dort vermuteten Energieressourcen und Fischvorkommen konzentrieren sich hier einige der international und regional wichtigsten Schiffs-Verkehrswege. Und, dass ebensolche von immenser Bedeutung sein können, sieht man ja gerade in Zeiten wie diesen, wenn Kriege toben und Rebellen Handelsschiffe auf dem offenen Meer angreifen.

Anthony Carty, ein hoch anerkannter britischer Wissenschaftler im Bereich Völkerrecht, hat jetzt nach jahrelangem und intensivem Studium historischer Dokumente aus Großbritannien, Frankreich und aus den USA in seinem Buch „The History and Sovereignty of South China Sea“ für Klarheit gesorgt und bestätigt, dass Chinas Anspruch auf die Inseln im südchinesischen Meer zurecht bestand und besteht.

Seine Ergebnisse sind vor allem deshalb bemerkenswert, weil sie ohne Einfluss aus China und auch ohne Studium chinesischer Archive zu Stande kamen, was die internationale Bedeutung seiner Expertise noch mehr objektiviert und hervorstreicht.

Die Hoffnung, dass ein jahrzehntelanger Territorialkonflikt somit sein Ende findet, ist auch deshalb mehr als berechtigt, da derzeit vor allem Frankreich und sogar die USA offenbar intensiv bemüht scheinen, ihr bilaterales Verhältnis mit China auf eine neue und auf eine bessere Stufe zu heben.

Joe Biden telefonierte dieser Tage mit Xi Jinping und verlieh im Anschluss (wie auch Chinas Staatschef) seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich die Beziehungen der beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt weiter verbessern mögen. Auch wesentliche Medien in den USA und in Europa begrüßen die diesbezügliche Bemühung beider Länder.

Und was Frankreich betrifft, gilt Staatschef Emmanuel Macron innerhalb der Europäischen Union schon längere Zeit als jener Politiker, der darauf drängt, das Verhältnis Frankreichs und der EU zu China auf eine neue und produktivere Ebene zu stellen. Eine Einladung an Xi Jinping zum Staatsbesuch in Frankreich ist bereits ausgesprochen.

Und Mitte April tut sich schon die nächste große Chance auf Entspannung auf. Da wird Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz zum Besuch in Beijing erwartet. China und Staatschef Xi Jinping rücken in globalen Krisenzeiten, die man derzeit nicht wegleugnen kann, immer mehr ins Zentrum der global-strategischen Hoffnungsträger.

Auch vor diesem Hintergrund war es wichtig, dass im Zusammenhang mit dem ohnedies viel zu lange andauernden Territorialstreit um die Inseln im südchinesischen Meer ausgerechnet ein anerkannter und westlicher Wissenschaftler für klare Positionen gesorgt hat.

MARTIN SÖRÖS, FREIER JOURNALIST AUS ÖSTERREICH

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