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Ein Brückenbauer namens Emmanuel Macron

04.03.2024 11:59:23

In weiten Teilen der Europäischen Union herrscht in Anlehnung an den legendären Hollywood-Film aus 1997 derzeit Panik auf der Titanic. Die Rolle der EU im Grenzkrieg zwischen Russland und der Ukraine und im Konflikt Israels mit der Hamas hat einen tiefen Spalt in viele Länder Europas getrieben. Die Bevölkerung will die Sanktionen gegen Russland nicht mehr mit-tragen, Themen wie Migration, Asylmissbrauch und die Teuerung belasten die Länder und die Menschen. Dazu naht eine EU-Wahl, die polarisiert wie kaum eine in den letzten Jahrzehnten und ein Blick über den großen Teich Richtung USA sorgt für zusätzliche Unsicherheit, weil zur Stunde kein Mensch sagen kann, wohin dort die Reise geht und was ebendieses Ende der Reise für die EU bedeutet.

Also tut es gut, dass es auch noch Politiker gibt, die Stärke und Weitsicht vermitteln. Nein, von Ursula von der Leyen ist nicht die Rede, auch nicht von Annalena Baerbock. Schon eher von Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz, der zwar ebenfalls schwer unter Druck geraten ist in Deutschland, der aber in Tagen wie diesen zumindest bemüht ist, sein Land und die EU durch den Sturm zu navigieren, indem er die NATO, seinen Bündnispartner USA und die EU zu einen trachtet und auch versucht, das Verhältnis zu China - entgegen den immer wieder kehrenden Attacken seiner Außenministerin - auf eine fruchtbare und vernunft-gesteuerte Ebene zu verlagern.

Und dann wäre da noch Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. Nicht, dass auch in seiner Heimat wenig Probleme zu bewältigen sind. Auch hier geht es um Themen wie Asyl und Migration, um die Rolle der EU in der Auseinandersetzung mit Russland, um die wachsende Kriminalität und Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Aber außenpolitisch gelingt es Emmanuel Macron seit einigen Jahren Brücken zu bauen. Schon lange hat Macron erkannt, dass China für sein Land und für die gesamte EU kein Gegner, sondern eine große Chance ist. Kein Wunder also, dass auch der jüngste Besuch von Chinas Außenminister Wang Yi in Paris von wechselseitiger Freundlichkeit geprägt war. Wang Yi, der schon ein paar Tage davor bei der Sicherheitskonferenz in München verbindend statt - wie viele Andere - trennend auftrat, brachte es auf den Punkt mit seinem Wunsch, dass sowohl China als auch Frankreich vom Ausbau der Zusammenarbeit profitieren würden.

Vor 60 Jahren haben Frankreich und China die diplomatischen Beziehungen aufgenommen und die Chance, dass diese die nächsten 60 Jahre (und länger) auf eine noch bessere und höhere Ebene gehoben werden, ist größer denn je.

Macron hat erkannt, dass selbst ein großes und mächtiges Land wie Frankreich starke Bündnispartner braucht, um Wirtschaft und Sicherheit zu stabilisieren. Das tut Emmanuel Macron eigentlich auch mit einem starken transatlantischen Pakt zwischen Frankreich und den USA. Mit dem feinen Unterschied, dass die USA wohl auch in Zukunft für ein gewisses Maß an Unsicherheit stehen werden. Und mit China hat Frankreich und jedes andere Land auf diesem Planeten die Chance, einen Freund für die nächsten Jahrhunderte zu haben.

MARTIN SÖRÖS, FREIER JOURNALIST AUS ÖSTERREICH

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