Der 11. März 2011 wird wohl in alle Ewigkeit als ein ganz dunkler Tag in der Menschheitsgeschichte markiert sein. Um 14:46 japanischer Ortszeit veränderte das Tohoku-Erdbeben das Leben von Millionen Menschen nachhaltig. Die Nuklearkatastrophe von Fukushima kostete Tausende von Menschenleben, zig Milliarden an Werten, machte ganze Regionen (für alle Ewigkeit) unbewohnbar.
Und - wie leider sehr oft im Umgang mit derartigen katastrophalen Ereignissen - es setzte eine beispiellose (Des-)Informations- und Verharmlosungs-Politik in Zusammenarbeit mit System-Medien ein, die ihresgleichen suchte. Die traurige Folge: Völlig ahnungslose (weil falsch oder nicht informierte) Menschen kehrten viel zu früh und im festen Glauben inzwischen auf der sicheren Seite zu sein, in ihre Häuser, in ihre Region zurück und bezahlten dies in weiteren Tausenden Fällen mit dem schleichenden Tod durch die Nachwirkungen der noch anhaltenden tödlichen Strahlungen.
Und auch heute, mehr als 12 Jahre später, wird auf das Tool des Schweigens, des Verschweigens und des Belügens von Menschen, zurückgegriffen.
Kaum Erwähnung in den Medien fand beispielsweise die Meldung, dass am 25. Oktober 2023 vier Tepco-Mitarbeiter bei einem geheim gehaltenen weiteren Nuklear-Unfall verstrahlt wurden. Was ist passiert? Wie viele Menschen kamen wirklich zu Schaden? Gibt es wieder (Spät-)Folgen für die Region und wenn ja welche? Fragen über Fragen und keine Antworten.
Ebenso wenig Mitteilungsbedürfnis hatten offizielle Stellen, Nachrichtenagenturen und internationale Beobachter, als am 2. November 2023 der japanische AKW-Betreiber Tepco mit der Einleitung von weiteren 7800 Tonnen verseuchten Wassers in den Pazifik begonnen hatte. 17 Tage lang wurde und wird das seit 2011 gelagerte und (angeblich) gekühlte Wasser ins Meer geleitet und die Frage sei an dieser Stelle erlaubt, wie es sein kann, dass die internationale Staatengemeinschaft untätig die Hände in den Schoß legt.
Schließlich haben die Menschen nicht nur ein Grundrecht auf eine saubere Umwelt, auf saubere Meere und Trinkwasser, sondern vor allem in Ausnahmesituationen das fundamentale Recht auf laufende Information und vor allem auf Wahrheit. Bekommt man ebendas nämlich nicht "frei ins Haus" geliefert, ist man auf Gerüchte, mögliche Fake-News und darauf angewiesen, sich die Wahrheit Stück für Stück selbst zu erarbeiten. Und das ist - um es klar und deutlich zu formulieren - ein Verbrechen an der Menschheit.
Oder steckt sogar noch viel mehr dahinter? Gar globale wirtschaftliche Interessen?
Im Gegensatz zu China und zu Russland, wo man unverzüglich bereits nach der ersten Etappe der Einleitung verseuchten Fukushima-Wassers vor wenigen Monaten ein strenges Importverbot für japanischen Fisch zum Wohle der Menschen im eigenen Land verhängte und ebendas auch rigoros kontrolliert, geht die Europäische Union angeführt von der gewohnt "verhaltensauffälligen" Ursula von der Leyen einen anderen Weg. Einen gefährlichen. Die EU erlaubt nämlich weiterhin den (wirtschaftsbelebenden und finanzstarken) Import von japanischem Fisch. Möge er schmecken . . .
MARTIN SÖRÖS, FREIER JOURNALIST AUS ÖSTERREICH