US-Außenminister Antony Blinken nahm am Mittwoch an der Eröffnung der neuen US-Botschaft in Tonga teil. Dies ist das erste Mal, dass die USA nach 51 Jahren diplomatischer Beziehungen zu Tonga eine Botschaft dort eröffnet haben. Am selben Tag besuchte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin Papua-Neuguinea. Anschließend werden sie in Australien zu dem jährlichen „2 + 2“-Dialog mit der australischen Seite zusammenkommen.
Streng genommen handelt es sich um die Zwischenbesuche von zwei hochrangigen US-Beamten in die Länder des Südpazifiks, aber in gewisser Weise ist dies auch eine Fortsetzung der Bemühungen der USA, ihren Einfluss im Südpazifik zu stärken. In den vergangenen zwei Jahren haben die Vereinigten Staaten im Rahmen der sogenannten „Indo-Pazifik-Strategie“ einen großen „Vorstoß“ in die südpazifische Region unternommen.
Im Jahr 2023 haben die USA ihre Botschaft auf den Salomonen wiedereröffnet, die 30 Jahre lang geschlossen war sowie neue Botschaften in Tonga und Vanuatu eröffnet. Die USA verhandelten auch mit den drei Ländern des Südpazifiks, die den „Compact of Free Association (COFA)“ unterzeichnet haben - den Föderierten Staaten von Mikronesien, Palau und den Marshallinseln - über die Verlängerung ihrer Abkommen. Die USA sagten ihnen zudem über einen Zeitraum von 20 Jahren Hilfe in Höhe von 7,1 Milliarden US-Dollar zu. Darüber hinaus lud Joe Biden die Staatsoberhäupter und Regierungschefs der pazifischen Inselstaaten im vergangenen September zum ersten „Gipfeltreffen zwischen den Vereinigten Staaten und den pazifischen Inselstaaten“ nach Washington ein.
Für pazifische Inselstaaten ist die größte aktuelle praktische Bedrohung die vom Klimawandel gebrachte Lebenskrise sowie das niedrige Lebensniveau der Bevölkerungen aufgrund der rückständigen Entwicklung. So wollen sie gar nicht zu Spielmarken der geopolitischen Konkurrenz der USA werden. Studien zufolge basiert die sogenannte Hilfe der amerikanischen und westlichen Länder an die südpazifischen Staaten hauptsächlich auf dem sogenannten Systemaufbau, nämlich eine zwanghafte Umsetzung des westlichen politischen Systems. Diese Hilfe dient nur strategischen Zielen der amerikanischen und westlichen Länder sowie entbehrt völlig die Aufrichtigkeit zur Förderung der lokalen wirtschaftlichen Entwicklung und Verbesserung des Wohlstands der Bevölkerungen.
Die zwanghafte Umsetzung der sogenannten „indopazifischen Strategie“ durch die USA bringt dem schönen Pazifischen Ozean eine kriegerische Atmosphäre. Die von den USA fabrizierte sogenannte „These über die Bedrohung aus China“ zielt darauf ab, dass die südpazifischen Staaten sich nach den Willen der USA verhalten sollten. Allerdings haben sie die Entschlossenheit solcher Länder zum Festhalten an der selbstständigen Entwicklung unterschätzt. Gerade wie der Ministerpräsident der Salomonen, Manasseh Sogavare, gesagt hat, könnte nichts die gegenseitig nutzbringende, freundschaftliche Kooperation mit China verhindern.