In den letzten Tagen macht ein Fußballfeld im tibetischen Nagqu in den sozialen Medien die Runde. Im Hintergrund des Spielfeldes der Mittelschule des Kreises Lhari im Autonomen Gebiet Tibet befinden sich atemberaubende Schneeberge. Daher wird es von den Internetnutzern als „Traum-Fußballfeld“ bezeichnet.

Eine Höhe von über 4.500 Metern sowie die dünne Luft auf dem Plateau hindern die Liebe der Schülerinnen und Schüler zum Sport nicht. Die Fußballmannschaft der Schule hat in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Meisterschaft der Stadt Nagqu gewonnen.

Peng Jilin, Sekretär der Parteizelle der Schule, sagte einem Reporter von der China Media Group (CMG), dass das „Traum-Fußballfeld“ 2019 renoviert worden sei und nun über eine 400 Meter lange Standard-Kunststoff-Laufbahn verfüge. Dort würden mehr als 2.500 Schülerinnen und Schüler ihren Sportunterricht abhalten und das Fußballteam der Schule trainiere auch jeden Tag auf dem Feld. Derzeit unterrichteten acht Sportlehrer an der Schule, von denen sich drei auf das Fußballtraining spezialisiert hätten.

Der 26-jährige Jampa Zomdol spielt seit seiner Kindheit leidenschaftlich Fußball und hat sich deshalb für das Fach Fußball-Erziehung während seines Studiums an der Tibetischen Nationalitäten-Hochschule entschieden. Nachdem er das Studium vor zwei Jahren absolviert hat, wurde Jampa Zomdol von der Mittelschule des Kreises Lhari eingestellt und ist seitdem für das tägliche Training der Fußballmannschaft der Schule verantwortlich.

Aufgrund der dünnen Besiedlung haben die Kinder auf der Hochebene nicht viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, sodass der Fußball für sie zu einer der wenigen Aktivitäten geworden ist, sich auszutoben und zu entfalten. Jampa Zomdol sagte, Fußball bringe den Kindern nicht nur gute Laune sowie einen gesunden Körper, sondern auch Freundschaft, Solidarität und Kooperationsfähigkeit.

Hin- und Rücklauf, Jonglieren mit dem Ball, Ballabgabe sowie Taktik-Training; jeden Tag trainiert Jampa Zomdol fast drei Stunden lang mit den Jungen auf dem Spielfeld, egal ob es regnet oder schneit. „Jetzt findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar statt und wir schauen uns die Spiele auch zusammen an. Ihr Enthusiasmus für Fußball ist unvorstellbar groß.“

In den vergangenen zwei Jahren sind einige der Mannschaftsmitglieder, die Jampa Zomdol aufgenommen hatte, in die Oberstufe der Mittelschule gekommen. Sie sind auch dort den Fußballteams beigetreten und setzen das Training fort. „Ich bin wirklich berührt und glücklich zu sehen, wie sie an ihren Träumen festhalten und für diese kämpfen. Ihre Fußballträume keimen vor den verschneiten Bergen auf. Ich hoffe, dass die Kinder eines Tages in der Außenwelt Fußball spielen können“, sagte der Trainer.