Nach intensiven Debatten endete die Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP27) in Ägypten am Sonntag, nachdem sie 36 Stunden länger als geplant gedauert hatte, mit der Verabschiedung von Dutzenden von Resolutionen, deren bemerkenswertestes Ergebnis die Genehmigung eines Fonds für Schäden und Verluste zur Unterstützung der vom Klimawandel betroffenen Entwicklungs- und Schwachländer war. Dies ist ein hart erkämpftes Ergebnis, das auf Forderungen der Entwicklungsländer reagiert und einen positiven Impuls für die globale Reaktion auf den Klimawandel darstellt.

Auf der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Jahr 2009 verpflichteten sich die Industrieländer, bis 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar bereitzustellen, um die Entwicklungsländer bei der Eindämmung des Klimawandels und der Anpassung daran zu unterstützen. Diese Verpflichtung wurde jedoch bisher nicht erfüllt. Auf der COP27 forderten die Entwicklungsländer im Allgemeinen, dass die Industrieländer ihren Verpflichtungen nachkommen und Ausgleichszahlungen leisten. Unter dem Druck der Industrieländer einigte man sich schließlich mit den Entwicklungsländern auf die Einrichtung eines entsprechenden Fonds. Aber das ist kein Geschenk der Industrieländer an die Entwicklungsländer, sondern eine Verantwortung, die sie tragen sollten.

Als größtes Entwicklungsland ist China ein Aktivist und Macher in Klimafragen. Im Jahr 2021 sind Chinas CO2-Emissionen pro BIP-Einheit im Vergleich zu 2012 um 34,4 Prozent gesunken, was 3,7 Milliarden Tonnen weniger CO2-Emissionen entsprach. Die kumulierten Investitionen Chinas in erneuerbare Energien haben 380 Milliarden US-Dollar erreicht und sind damit die höchsten der Welt. Der US-Zeitung „The Wall Street Journal“ zufolge hat China bei der Bekämpfung des Klimawandels bereits über seine Versprechen hinaus gehandelt.

„Unser Planet befindet sich immer noch in der Notaufnahme“. Diese Bemerkung vom UN-Generalsekretär Antonio Guterres verdient einige Überlegungen. Der Klimaschutz steht noch vor vielen Herausforderungen, und es gibt noch viel zu tun, damit die Industrieländer ihr Wort halten und ihre Versprechen in die Tat umsetzen.