Einige private und trendige Hobbys sind für junge Menschen in China zu einer neuen Form der sozialen Kontaktaufnahme geworden. Wann und wie genau hat die neue Zeit des sozialen Lebens in China begonnen?
Wang Ying, eine nach 1995 geborene Neueinsteigerin am Arbeitsplatz, trifft sich jedes Mal mit ihren Studienkollegen und Freunden, um Live-Rollenspiele zu spielen. Im Laufe des Spiels holen sie sich gegenseitig ein, und die alten Freundschaften sind wieder aktiviert worden.
Die Treffen der Masterstudentin Liu Ting mit ihrem Mentor finden hauptsächlich während Wanderungen statt. Sie, die normalerweise nicht körperlich aktiv ist, fühlt sich nach jeder Wanderung sehr müde. Aber im Vergleich zu den Gesprächen in einem Büro ist das Wanderung-Treffen dynamisch und interessant.
Chen Wu, Dozent am Institut für Entwicklungs- und Bildungspsychologie der Universität Wuhan, ist der Meinung, dass Methoden wie die Wanderung dazu beitragen, Abwehrmechanismen zu überwinden und den Menschen die Möglichkeit geben, ihre Meinung zu äußern und sich auszudrücken. „Wenn Menschen gemeinsam an Aufgaben arbeiten, fühlen sie sich als 'Werkzeugmenschen'“. Chen Wu weist darauf hin, dass die Wanderung die soziale Umgebung verändern kann, und dass junge Menschen sich in einem informellen sozialen Umfeld „gleichberechtigt und engagiert“ fühlen können.
Zhang Sen hat einen kostenlosen „Weekend-Frisbee-Club“ gegründet. Er bringt seine Kollegen und Freunde zum Spielen mit, und diese regelmäßige Veranstaltung wird zu einem Start für weitere soziale Aktivitäten.
Dr. Wang Bing, Professor für psychische Gesundheit an der Universität Peking, meint, dass man sich in dieser Zeit mehr auf soziale Netzwerke zwischen Menschen stützt, was eine Art Sozialisierung in der abstrakten Welt und eine Netzwerksozialisierung ist. Wenn wir individuelles Verhalten in kollektives Verhalten umwandeln, handelte es sich um eine „Embodied Communication“. Wang Bing sagte, die Psychologie ging in der Vergangenheit davon aus, dass Kognition und Körper unabhängig sind, und dass das Gehirn unabhängig vom Körper denkt. Heutzutage gibt es einen populären Zweig, der als „Embodiment“ bezeichnet wird, bei dem der Körper als ein Werkzeug für das menschliche Denken angesehen wird und das menschliche Denken nicht vom Körper getrennt werden kann.
Der Sport ist ein großartiges Mittel zur „Embodied Communication“, da der eigene Körper mit den Körpern anderer interagiert und die eigenen Wahrnehmungen beeinflusst. Wang Bing weist darauf hin, dass es leichter ist, sich geistig zu öffnen, wenn man sich körperlich öffnet. Nach dem Training sind die Menschen weniger angespannt und defensiv, wenn sie mit anderen Menschen konfrontiert werden. Sie neigen weniger dazu, immer einen wachsamen Abstand zu anderen Menschen zu halten.