An einer Selbstbedienungs-Autowaschanlage in der Stadt Suzhou in der zentralchinesischen Provinz Anhui nutzt der Bürger Tao Hui geschickt einen Wasserhochdruckreiniger. Schon bald hat er sein Auto sauber gewaschen.
„Ich halte jedes Mal hier an und wasche mein Auto, wenn ich vorbeikomme. Das Waschwasser hier war zuvor städtisches Abwasser. Es wird vollständig wiederaufbereitet, was sowohl wirtschaftlich als auch sehr umweltfreundlich ist“, sagte Tao Hui. Derzeit sind solche Selbstbedienungs-Autowaschanlagen an drei Stadtbezirken in Suzhou errichtet worden, wobei elf Selbstbedienungsmaschinen 24 Stunden am Tag für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Suzhou liegt im Norden der Provinz Anhui und ist eine der Städte im Einzugsgebiet des Huaihe-Flusses, in denen die Wasserressourcen sehr knapp sind. Die Pro-Kopf-Wasserressourcen der Stadt betragen nur etwa 500 Kubikmeter, was die Stadt dazu veranlasst hat, eine „Recyclingkette“ für wiederaufbereitetes Wasser aufzubauen. Hier werden die häuslichen Abwässer der Stadt nicht einfach entsorgt, sondern durch eine gründliche Aufbereitung in wiederverwertbares Wasser umgewandelt, das unter anderem zur Auffüllung von Flüssen oder als Nutzwasser für Begrünung, Reinigung, Brandbekämpfung in der Stadt verwendet wird.
„Jeden Tag werden in der Stadt Suzhou etwa 140.000 Tonnen städtisches Recyclingwasser verwendet, davon 100.000 Tonnen für die Wiederauffüllung von Flüssen, 30.000 Tonnen für die industrielle Nutzung und 10.000 Tonnen als Reinigungswasser für verschiedene städtische Zwecke, wobei die Nutzungsrate des Recyclingwassers fast 100 Prozent erreicht“, sagte Zhu Congshen, stellvertretender Direktor des Servicezentrums für Gartenbau der Stadt Suzhou. Zhu fuhr fort, dass die Stadt Suzhou derzeit vier Recyclingwasserleitungen mit einer Gesamtlänge von 32,4 Kilometern gebaut habe, die jedes Jahr rund 36 Millionen Tonnen Wasser in die Flüsse führen.
Das wichtigste Glied in dieser „Recyclingkette“ ist eine moderne Anlage für Wasseraufbereitung. Im Süden der Stadt Suzhou befindet sich eine Reihe von etwa zweistöckigen Wasseraufbereitungsanlagen mit verschiedenen Funktionen, die übersichtlich im Anlagenbereich angeordnet sind. Nachdem das Abwasser in die Kläranlage geflossen ist, durchläuft es nacheinander den Pumpenraum, die V-förmigen Filterteiche und den Chlorierungsraum, wo die schädlichen Bestandteile im Wasser weiter abgebaut, bzw. entfernt, gefiltert und desinfiziert werden, so dass kontinuierlich wiederaufbereitetes Wasser entsteht.
„Wir haben eine tägliche Aufbereitungskapazität von 160.000 Tonnen. Nach der Tief-Aufbereitung werden die Indikatoren wie Ammoniakstickstoff und Schwebstoffe im Wasser weiter reduziert und können für die industrielle Kühlung, den Gartenbau, die Straßenbewässerung und die Rasenbewässerung wiederverwendet werden“, sagte Cheng Xiaoxiong, Geschäftsführer der Drainage Environment Development Co Ltd der Stadt Suzhou, die die Aufbereitungsanlagen betreibt. Nach seiner Auffassung wird in Zukunft der Wasserbedarf der Städte mit der beschleunigten Urbanisierung zunehmen. Dabei werde die Wiederverwendung von recyceltem Wasser immer häufiger zum Einsatz kommen, meint Cheng Xiaoxiong.