Neues Leben einer fremden großen „Katze“ in Beijing

2021-10-13 14:44:19

Ein leopardenähnlicher Serval, der traditionell in den Grasländern in Afrika beheimatet ist, wird nun in einer Rettungsstation des Beijinger Wildtierparks gehalten, nachdem er Ende August in der Wildnis von Beijings Vorortbezirk Fangshan gerettet worden war.

Der Serval ist eine relativ große wilde Katze, die meist auf ockergelbem Grund schwarz gefleckt ist. Im Vergleich zu anderen Katzen hat er längere Beine, einen kürzeren Schwanz und große Ohren.

Der eigentlich in Afrika beheimatete Serval wurde zunächst Ende August von Dorfbewohnern in Fangshan gefunden und dann gemeinsam von einer lokalen Tierschutzgruppe und Mitarbeitern des städtischen Amtes für Forstwirtschaft und Parks in Beijing gerettet.

„Der Serval reagierte anfangs stark, nachdem er gerettet wurde. Dank der rechtzeitigen und professionellen Behandlung und Pflege begann er drei Tage nach der Rettung zu fressen“, sagte Hu Yan, stellvertretender Direktor des Beijing Wildlife Rescue Center.

Hu sagte, dass der Serval als eine fremde Tierart die anderen einheimischen Katzen gefährden würde, wenn er sich in Beijing niederlassen und vermehren würde. Deshalb könne er nicht in die freie Wildbahn entlassen werden. Er könne auch nicht nach Afrika zurückgeschickt werden, wie es die internationalen Konventionen vorsehen. Aus diesen beiden Gründen werde die „fremde“ Katze zu wissenschaftlichen Zwecken im Beijinger Wildtierpark gehalten und ausgestellt, sagte Zhang Zhiming von dem Beijinger Amt für Forstwirtschaft und Parks.

„Beijing hat den Schutz und die Rettung von Wildtieren kontinuierlich verstärkt“, so Zhang weiter. Bis zum 15. September wurden in diesem Jahr in Beijing insgesamt 227 Arten und 2.384 Wildtiere gerettet, wie aus den Statistiken seines Amtes hervorgeht.

Zhang fuhr fort, die Zahl der wildlebenden Tiere und Pflanzen in Beijing sei in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. Im Jahr 2020 lag diese Zahl bei 2.669, darunter 81 schwerpunktmäßig geschützte Wildtierarten wie der braune Ohrfasan, der Schwarzstorch und der Elch. Darüber hinaus entscheiden sich auch immer mehr gefährdete Zugvögel für einen Aufenthalt in Beijing.

Mit der Temperatursenkung seit Anfang Oktober hat der diesjährige Vogelzug bereits begonnen. Die Kontrollen in den Brutgebieten, an den Durchzugsstationen und in anderen Gebieten, wo sich die Zugtiere versammeln, würden weiter verstärkt, um den Wildtieren ein günstiges Lebensumfeld zu bieten, so Zhang weiter.

Beijing hat in den vergangenen 40 Jahren 79 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 368.000 Hektar eingerichtet, was etwa 22 Prozent des Stadtgebiets entspricht. Ein Netzwerk zum Schutz der biologischen Vielfalt, das auf Naturschutzgebieten basiert und durch verschiedene Parks unterstützt wird, nimmt allmählich Gestalt an.

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