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Die Yi-Nationalität (5)
   2006-04-26 10:41:46    cri
Es gibt zahlreiche von Ort zu Ort verschiedene Trachten der Yi. Im Liangshan-Gebirge und im Westen von Guizhou tragen die Männereine schwarze, rechts schräg geknöpfte Jacke mit engen Ärmeln und lange Hosen mit weiten plissierten Hosenbeinen. In einigen Gebieten tragen sie lange Hosen mit engen Hosenbeinen. Am Kopf lassen sie einen kleinen Schopf Haare bis zu 10 cm lang wachsen. Der Turban aus einigen Metern langen dunkelblauen Stoffstreifen dann um diesen Haarbüschel vorne rechts einen kleinen Kegel, der als Demonstration männlicher Stattlichkeit gilt. Ein schöner Mannist bartlos und trägt am rechten Ohr gelbe oder rote große Ohrringe. Die Frauen tragen eine gesäumte oder bestickte, rechtsgeknöpfte Bluse und einen langen Plisseerock, dessen Rand mit buntem, nuancenreichem Stoff gesäumt wird. Manche Frauen haben eine schwarze Kopfbedeckung, andere, vor allem junge oder mittleren Alters, lieben eine quaderförmige bestickte Kopfbedeckung, die mit Zöpfen bedeckt ist und die Stirn schützt, so dass dieser Teil der Kopfbedeckung wie ein Mützenschirm aussieht. Die Frauen tragen gern Ohrringe und einen Silbernen Halsschmuck. Außerhalb des Hauses hüllen sich Männer wie Frauen in einen Umhang aus schwarzer Wolle, dessen Unterrand mit langen Fransen versehen ist und der bis zum Knie reicht. Im Winter ziehen sie darunter noch ein Filzcape mit plissiertem Kragen an, das in der Nacht als Bettdecke benutzt wird.

Die Wohnhäuser der Yi sind meistens aus Holz und Erde, niedrig und fensterlos. Drinnen ist es feucht und dunkel. Traditionell haben die Häuser im Liangshan-Gebirge flache Giebeldächer, deren Schindeln mit Steinen befestigt sind. Die Inneneinrichtung ist im allgemeinen sehr einfach. Im Inneren gibt es sehr wenig Möbel und andere Gebrauchsartikel.

Schon vor der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 herrschte unter den Yi im großen und ganzen die Monogamie vor. Aber die Ehe wurde von den Eltern als ein Geschäft behandelt. Bei einer solchen Geldheirat verlangte die Brautseite oft sehr viele Verlobungsgeschenke. Die Schwarzen Yi mussten ihre Ehepartner im gleichen Stand suchen. Eine Ehe mit Angehörigen anderer Nationalitäten war streng verboten. In vielen Gebieten der Yi war es Sitte, dass die verheiratete Frau bis zur Entbindung des ersten Kindes bei ihren Eltern blieb. In einigen Gebieten war die sogenannte "Raubehe" üblich: Die beiden Brautfamilien vereinbarten einen Termin, an dem die Seite des Bräutigams berittene Leute schickte, um die Braut zu "verschleppen". Die "verschleppte" Braut mußte laut um Hilfe schreien, und ihre Angehörigen taten so, als wollten sie die "Räuber" verfolgen. In einer anderen Form der "Raubzehe" wurden die Leute des Bräutigams, die kamen, um die Braut abzuholen, mit kaltem Wasser, Knüpopeln und Ruß übeifallen. Nach einem Scheinkampf wurden sie dann aber mit Wein und Fleischbewirtet. Schließlich wurde die Braut auf einem Pferd oder auf jemandes Rücken abgeholt. Auch in der Nacht mussten Braut und Bräutigam dann noch im Brautzimmer miteinander streiten, und gelegentlich war das sogar echt. Offensichtlich waren diese Sitten Überreste aus der Urgesellschaft.

Die patriarchalische monogame Familie war im Liangshan-Gebirge die Grundeinheit der Sippe. Nachdem der Sohn erwachsen und verheiratet war, teilte er mit den Eltern den Familienbesitz und garüniete seine eigene Familie. Der jüngere Sohn wohnte nicht getrennt von den Eltern und bekam etwas mehr Erbe. Bei der Verteilung des Erbes wurde streng unterschieden, ob das Kind von der Ehefrau oder einer Nebenfrau war. Der Sohn der Hauptfrau bakam normalerweise das Erbeder Ahnen. Seit langem ist es bei den Yi üblich, dass der Name eines Jungen mit der letzten oder den letzten beiden Silben des Namen des Vaters gebildet wurde.

Unter den Yi im großen und kleinen Liangshan-Gebirge wurde die Feuerbestattung praktiziert. Die Leiche wurde in den Bergen oder im Wald verbrannt und die Asche dann begraben oder in einer Höhle aufbewahrt.

In Yunnan, Guizhou und Guangxi herrschte vor der Gründung der Volksrepublik China 1949 unter den Yi Vielgötterei. Die Ahnen-Verehrung hatte sich mit Elementen des Taoismus und des Buddhismus gemischt. Die Yi im Liangshan-Gebirge verehrten Teufel und Götter und glaubten, dass alle Dinge auf der Erde eine Seele hätten. Die Ahnen wurden allgemein verehrt.

Der älteste Kalender der Yi hatte ein Jahr mit 10 Monaten zu je36 Tagen. Der 10. Monat war das Jahresfest. Beeinflusst durch den Mondkalender der Han-Nationalität, teilten die Yi das Jahr dann in 12 Monate und berechneten den Zyklus der Jahre, Monate und Tage auf der Basis der 12 chinesischen Tierkreiszeichen. Alle zwei Jahre gibt es einen Schaltmonat. Das Jahresfest fällt nicht auf bestimmten Tag, wird aber im allgemeinen im 11. oder 12. Monat des Mondkalenders gefeiert. Dabei werden Rinder, Ziegen und Schweine als Opfergabe für die Ahnen geschlachtet. In Yunnan und Guizhou feiern die Yi-Angehörigen mit der Han-Nationalität zusammen das Frühlingsfest. In allen Gebieten der Yi feiern um den24. Tag des 6. Monats des Mondkalenders das traditionelle Fackelfest. An diesem Tag tragen die Bewohner aller Dörfer Fackeln und pflanzen um ihre Wohnhäuser und Felder Kienspanfackeln auf. Dann versammeln sie sich zu einer Feier, spielen auf Mondgitarre und Mondorgel, trinken Wein und singen und tanzen die ganze Nacht hindurch, um eine gute Ernte zu feiern. Manchmal werden Pferderennen, Bogenschießen, Ringkämpfe, Stierkämpfe und Wettbewerbe im Wippschaukeln veranstaltet.

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