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Die Yi-Nationalität (2)
   2006-04-20 14:42:43    cri
Nach den Aufzeichnungen sowohl in der Han-Chinesischen wie auch in der alten Yi-Schrift hatten die Yi früher enge Beziehungen zu den Vorfahren der Bai, der Naxi, der Hani, der Lahu und der Lisu, die als nationale Minderheiten in Südwestchina lebten, sowie zu den Völkern wie den Di und den Qiang, die Südwest- oder Westchina bewohnten. Vom 2. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bis Anfang unserer Zeitrechnung siedelten Vorfahren der Yi in der Gegend des Dianchi-Sees in der Provinz Yunnan und in Qiongdu südöstlich des heutigen Xichang in der Provinz Sichuan. Ab dem 3. Jahrhundert erstreckten sich die Wohngebiete der Vorfahren der Yi schon vom Einzugsgebiet des Anning-Flusses, den Ufern des Jinshajiang-Flusses, der Umgebung des Dianchi-Sees und dem Ailao-Berg bis in den Nordosten und den Süden von Yunnan, den Nordwesten von Guizhou und den Nordwesten von Guangxi.

In der Zeit der östlichen Han-Dynastie, der Wei- und der Jin-Dynastie - vor etwa 1600 Jahren also - wurden die Einwohner in den Gebieten der heutigen Yi allgemein als "Fremde" bezeichnet. Nach der Jin-Zeit wurde die große Sippe der Cuan Herrscher über die Umgebung des Dianchi, über den Nordosten von Yunnan und das Einzugsgebiet des Flusses Honghe. Diese Gebiete wurden später als Cuan-Gebiet bezeichnet und waren in einen Ost- und einen Westteil gegliedert. Die Bewohner gehörten meistens zu den Volksstämmen, die die Yi-Sprache sprachen. In der Tang- und der Song-Zeit zwischen den Jahren 618 und 1179 wurden die Vorfahren der Yi im östlichen Cuan-Gebiet als "Wuman" bezeichnet. Im Laufe der Geschichte wurde "Cuan" vom Namen einer Sippe zu einem Ortsnamen und dann wiederum zur Bezeichnung eines Volksstammes. Erst in den späteren Geschichtsbüchern der Yuan- und der Ming-Dynastie zwischen 1271 und 1644 wurde Cuan häufiger als eine Bezeichnung für die Vorfahren der Yi verwendet. Nach der Yuan-Zeit wurde ein Teil der Cuan allgemein als Luoluo bezeichnet, wahrscheinlich nach den Luluman, einem der sieben Volksstämme der Wuman in der Tang-Dynastie. Danach trugen die Yi verschiedenen Gebieten zwar viele verschiedene Selbstbezeichnungen und von anderen gegebene Namen, aber meistens wurden sie in der Ming- und der Qing-Zeit bis zur Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 Luoluo genannt.

Die Vorfahren der Yi lebten lange Zeit in der Urgesellschaft, in der sie Steine als Werkzeuge benutzten und in der nach den Sagen der Yi und den Aufzeichnungen in der alten Yi-Schrift das Matriarchat herrschte. Erst zur Zeit von Qubunibi bildete sich die patriarchalische Gesellschaft heraus, in der der Sohn den Namen des Vaters trug. So ist die patriarchalische Gesellschaft der Yi vor mindestens 2000 Jahren entstanden.

Etwa im 2. und 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bildete sich bei den Vorfahren der Yi in der Umgebung des Dianchi-Sees die Klassengesellschaft heraus. Anfang der Han-Dynastie wurde im Gebiet des Dianchi-Sees die Präfektur Yizhou eingerichtet, und der Häuptling der Yi wurde zum König in Yunnan ernannt. Um das 8. Jahrhundert herum wurde im Norden des Ailao-Berges in der Umgebung des Erhai-Sees in Yunnan das Sklavenhalterreich Nanzhao gegründet, das die Yi als Hauptstamm hatte und die Bai, die Naxi und andere Nationalitäten umfasste. Sein Führer wurde von der Tang-Dynastie zum König von Yunnan ernannt. Zur gleichen Zeit entstand im Gebiet der Yi in Guizhou die Sklavenhalterherrschaft der Luodian. Im Jahr 937 trat das feudale Regime von Dali an die Stelle von Nanzhao, das wegen eines Aufstandes von Sklaven und Bauern zusammengebrochen war. Danach brach das Sklavenhaltertum der Yi in Yunnan mehr und mehr zusammen.

Nach dem 13. Jahrhundert wurden Dali und Luodian nacheinander von der Yuan-Dynastie unterworfen, die in den Yi-Gebieten in Yunnan, Sichuan und Guizhou Verwaltungen auf Provinz-, Bezirks- und Kreisebene schuf. Im Großen und Kleinen Liangshan-Gebirge wurde das Amt für die Luoluos eingerichtet -- die Yi nannten es Lilizimo. Der Stammesführer der Yi wurde als Herrscher über die Bevölkerung aus verschiedenen Nationalitäten eingesetzt, seine Residenz lag in Jianchang, dem heutigen Xichang in der Provinz Sichuan. Ende der Yuan-Dynastie entwickelte sich die feudale Grundherrenwirtschaft in vielen Gebieten der Yi in Yunnan. Aber in den entlegenen Grenzgebieten existierten die überreste der Lehnherrenwirtschaft und des Sklavenhaltertums in verschiedenem Grad immer noch. In der Ming-Dynastie bestanden in den Gebieten der Yi drei Arten Verwaltungen: die der von der zentralen Regierung geschickten Beamten, die der Stammesführer der Volksstämme und die gemischte Verwaltung. Dadurch wurde der Einfluss der feudalen Grundherrenwirtschaft erweitert. Dazu kamen viele Umsiedler aus der Han-Nationalität, die für die Entwicklung der Wirtschaft in den Yi-Gebieten eine deutlich fördernde Rolle spielten. In der Qing-Dynastie wurde die Politik der Ersetzung der Stammesführer der Yi-Stämme durch die von der zentralen Regierung ernannten Beamten durchgesetzt. Dadurch wurde die direkte Herrschaft der Zentralregierung über die Yi-Gebiete forciert, so dass die Lehnsherrenwirtschaft in den meisten Yi-Gebieten verfiel, während die feudale Grundherrenwirtschaft noch mehr gefestigt wurde.

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