Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Die Yao-Nationalität (3)
   2006-04-17 15:23:42    cri
Die Yao haben eigene Sitten und Gebräuche, die sich in den verschiedenen Gebieten voneinander unterscheiden. Schon in dem Geschichtswerk "Die Malen der Späteren Han-Dynastie" wird berichtet, daß die Vorfahren der Yao sich gern in 5 Farben kleideten. Auch in der Neuzeit ist die Tracht der Yao immer noch bunt und vielfältig. Die Männer tragen gern eine in der Mitte oder an der linken Seite geknöpfte Jacke und ein Stoffschärpe um die Hüften. Die tragen gern blaue oder schwarze Hosen, die entweder bis zum Fußknöchel oder bis zum Knie reichen. Doch in den Dörfern der Yao im Kreis Nandan in Guangxi ziehen die Männer gern weiße Trainingshosen an. Im Kreis Lianna in Guangdong tragen man­che Yao-Männer Haarknoten unter einem roten Baumwolltuch, an dem sie noch einige Fasanen-Federn stecken. Auch die Tracht der Yao-Frauen ist je nach Gegend unterschiedlich. Manche Frauen tragen gern kurze kragenlose Jacken, ein Stoffband um die Hüften und, einen langen oder kurzen Rock; manche tragen auch gern eine bis zum Knie reichende, in der Mitte geknöpfte Jacke, eine lange Stoffschärpe um die Hüften und lange oder kurze Hosen; andere wieder mögen Jacken und Hosen mit bestickten Kragen, Ärmln beziehungsweise Hosenbeinen. In Dayaoshan in Guangxi tragen manche Yao-Frauen drei halbmondförmige Schmuckstücke aus Silber auf dem Kopf, die rund ein halbes Kilogramm schwer sind. Viele Yao­Frauen haben als Schmuck außer an den Jacken aufgenähten Silberstücken auch noch Armringe, Ohrgehänge und Halsbänder aus Silber. Früher trugen manche Yao­Frauen in Nord-Guangxi, Nord-Guangdong und Yunnan gern einen hohen, mit einem schwarzen Baumwolltuch bedeckten Hut mit roten Perlenketten. Mit der Zeit haben sich manche Trachten verändert, entweder wegen ihrer komplizierten Her­stellung oder weil sie bei der Arbeit störten.

Die Yao ernähren sich vorwiegend von Reis, Mais, Süßkartoffeln und Tarowurzeln. An Gemüsearten haben sie Paprika, Kürbis, Sojabohnen und anderes. Die in Nord­Guangxi ansässigen Yao trinken gern "Öltee", der mit gebratenem Tee, Speiseöl, Salz, Puffreis und gerösteten Sojabohnen aufgebrüht wird und deshalb als Spezialität gilt. Viele Yao trinken diesen Öltee am Mittag anstelle des Mittagessens. Die von den Yao in Dayaoshan in Guangxi zubereiteten, eingelegten Vögel sind ebenfalls ein seltener, aber schmackhafter Leckerbissen. Das Essen von Hundefleisch ist verboten. Falls die Yao entgegen diesem Tabu doch einmal Hundefleisch essen wollen, müssen sie diese Speise außerhalb des Wohnhauses zubereiten.

Die Wohnhäuser der Yao sind meistens rechteckige ebenerdige Bambus- und Holzbauten mit drei Räumen. Der Raum in der Mitte dient als Wohnzimmer, während der vordere der beiden übrigen Räume als Küche und die hintere als Schlafzimmer dient. Aber an Berghängen gibt es auch zweistöckige Häuser: Das Erdgeschoß dient als Stall, im Obergeschoß liegen die Wohnräume. Viele Yao legen großen Wert auf Reinlichkeit. Sie haben sich eine Art Badezimmer eingerichtet,wo sie das ganze Jahr über jeden Abend baden.

Junge Leute lernen sich vor der Heirat bei Festen oder ähnlichen Veranstaltungen kennen. Zur Heirat brauchen sie aber die Zustimmung der Eltern. Früher mußte der Familie der Braut Silbermünzen und eine bestimmte Menge Schweinefleisch als Verlobungsgeschenk überreicht werden. Da arme Männer nicht in der Lage waren, ein Verlobungsgeschenk aufzubringen, zogen sie in die Familie der Braut, wo sie aber nicht sehr angesehen waren. In der Gesellschaft der Yao hat der Bruder der Mutter hohes Ansehen. In Dayaoshan im Kreis Nandan und in Tongle und Penpang im Kreis Longsheng in Guangxi mußte die Tochter der Schwester den Sohn des Bruders heiraten. Nur wenn der Bruder keinen Sohn hatte, durfte sie einen anderen Mann heiraten. Trotzdem mußte das Verlobungsgeschenk dem Bruder ihrer Mutter übergeben werden.

Vor der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 war es in einigen Sied­lungsgebieten der Yao in Guangxi noch eine Art der Zusammenarbeit gültig, nämlich unter Trommelklängen Ödland urbar zu machen. Im Frühjahr schlossen sich 20 bis 30 Familien zusammen, um für jede Familie Neu- und Ödland zu er­schließen. Während der urbarmachung schlug ein junger Mann am Feldrand die Trommel und sang Lieder. Alle Arbeitenden stimmten in den Gesang ein. So ar­beiteten sie singend von Trommelklängen begleitet, was alle Anwesenden anspornte, die Arbeit so schnell wie möglich zu erledigen.

Früher erfüllte die Jagd bei den Yao bestimmte Funktionen: Zum einen wurden die Felder vor Zerstörung durch Wild geschützt zum anderen half sie den Be­darf an Fleisch zu decken. Die Jagdbeute wurde unter den Jägern gleichmäßig verteilt. Manchmal erhielten sogar auch die Kinder, die die Jäger auf dem Rücken trugen, eine Ration. Doch diejenigen, die das Wild erlegt hatten, bekamen stets einen doppelten Anteil. In einigen Gegenden konnte ein Jäger für seine Jagdflinte oder seinen Jagdhund sogar noch einen dritten Anteil erhalten. Außerdem gab es bei den Yao in den Gebietlen Hekou und Jinping in Yunnan die Tradition, daß nicht nur die Teilnehmer auf der Jagd ihren Anteil erhielten, sondern etwas von der Beute auch für die Alten im Dorf reserviert wurde, die dann zu einem gemeinsamen Essen eingeladen wurden.

1     2     3     4

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)