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Die mongolische Nationalität (4)
   2006-03-07 15:24:13    cri
Die Mongolen waren ursprünglich Anhänger des Schamanismus. Von der Anfangsperiode der Yuan-Dynastie im 13. Jahrhundert an bekehrte sich der Hof der mongolischen Feudalherrscher zur Roten Kirche des buddhistischen Lamaismus, während die Hirten dem Schamanismus treu blieben. Ab dem 16. Jahrhundert traten viele Fürsten und Adlige zur Gelben Kirche des Lamaismus über und ließen sie unter den Hirten verbreiten. In der Qing-Dynastie, die von 1644 bis 1911 dauerte, genoss der Lamaismus besonderen Schutz, und seine Verbreitung wurde belohnt. Den Oberherrschern der Lamas standen allerlei Privilegien, Ehrentitel und Ämter zu. Infolgedessen bildeten sie eine mächtige Gruppe geistlicher Feudalherren, die neben den weltlichen Feudalherren existierte. Sie beherrschten nicht nur die Gehirne der Menschen, sondern besaßen auch weite Ländereien und große Viehbestände. Im Zusammenspiel mit den weltlichen Herrschern kontrollierten sie das politische und wirtschaftliche Leben in ihren jeweiligen Gemeinden. Sogar das Alltagsleben der einfachen Mongolen war tief vom Lamaismus beeinflusst. Lamas wurden herangezogen, um zum Beispiel bei der Verlegung der Jurte, bei Hochzeiten, Geburten, Krankheiten oder Todesfällen um Glück, um Erlösung und Wiedergeburt im Jenseits zu beten und Almosen einzuheimsen. Die Lamas blieben ehelos und nahmen nicht an produktiver Arbeit teil. Aber die Ärzte, Schriftsteller und Maler und anderen Intellektuellen unter den Lamas sowie die einfachen Lamas spielten auch mit ihrer Missionsarbeit eine bestimmte Rolle bei der Förderung des kulturellen Austausches zwischen der Mongolei und Tibet.

Bei den Mongolen herrscht Monogamie. Partner mit dem gleichen Familiennamen durfte nicht heiraten. Eine Eheschließung zwischen Adligen und einfachen Leuten war gestattet, mit einer Ausnahme, die Töchter des Fürsten Zhasak durften keine einfachen Bürger heiraten.

Die Partnerwahl wurde meistens von den Eltern entschieden. In den rein viehwirtschaftlichen Gebieten wurde die Partnerwahl von den Fürsten Zhasak und Adligen bestimmt. Die Hochzeit wurde mit einer religiösen Feier begangen. Die Aussteuer war sehr hoch.

In einer mongolischen Familie leben normalerweise die Eltern und ihre unverheirateten Kinder zusammen. Wenn die Söhne verheiratet sind, ziehen sie aus der Jurte der Eltern aus, bleiben aber zumeist in der Nähe wohnen, weil das Vieh der Familie gemeinsam gehalten wird. In den Landwirtschaftsgebieten, in denen Viehzucht und Ackerbau nebeneinander betrieben werden, gibt es jedoch auch große Familien, die aus mehreren Büchern und deren Frauen bestehen.

Vor der Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 wurden die Toten der Mongolen entweder beeridigt, eingeäschert oder einfach im Freien liegen lassen.

Wie die anderen Brudernationalitäten haben auch die Mongolen zur Kultur Chinas hervorragende Kunstwerke beigesteuert. Als Beispiele sind solche klassischen Meisterwerke zu nennen, wie das volkstümliche "Gesser Chan Epos" aus dem 11. Jahrhundert, das Epos über einen Volkshelden "Die Geschichte von Jiangger" aus dem 15. Jahrhundert und der im 19. Jahrhundert verfasste historische Roman "Die Geschichte der Helden". Daneben haben die Mongolen vielfältige, anmutige Tänze und Musikstücke sowie feine Kunsthandwerksartikel geschaffen.

Die Mongolen sind seit eh und je als ein Volk von Musik und Lyrik bekannt. Mongolische Volkslieder sind von besonderem Stil der Gesangskunst dieser Nationalität geprägt und bringen die Mentalität der Mongolen deutlich zum Ausdruck: Bescheidenheit, Aufgeschlossenheit, Zuvorkommendheit und Heiterkeit.

"Haoleibao" ist eine weit verbreitete volkstümliche Gesangsform. Die Melodie ist festgelegt, den Text aber können die Sänger je nach Lust und Stimmung aus dem Stegreif verfassen. Außerdem gibt es noch andere Kunstformen, wie beispielsweise "Mahatal" - nämlich Loblied, "Yurel" - nämlich Glückwünsche, "Dairileji" - nämlich Wechselgesang, sowie Rätsel, geflügelte Worte, Erzählungen, Mythen, Märchen, Überlieferungen und Balladen.

Die mongolischen Tänze sind schon seit langem berühmt, unter anderem der Säbeltanz, der Ordos-Tanz, der Essstäbchen-Tanz, der Tanz des Pferdebändigers, der Tanz des schwarzen Fohlens und der Weinbecher- und Schüsseltanz.

Die zweisaitige Pferdekopfkniegeige ist das nationale Musikinstrument der Mongolen. Es wird sowohl als Soloinstrument wie auch zur Gesangbegleitung eingesetzt. Der tiefe und breite Stimmumfang und die schöne Tonfarbe der Geige versetzen die Zuhörer unwillkürlich in die grenzenlose Steppe.

Die Mongolen sind gastfreundlich, zuvorkommend und offen. Auf der unendlich weiten Steppe gibt es keine Gasthäuser. Doch unbekannte Reisende, die an einer Jurte vorbeikommen, werden stets freundlich aufgenommen und mit Milchtee, gekochtem Hammelfleisch und vergorender Milch bewirtet. Die ganze Familie, ob Mann oder Frau, alt und jung, sitzen um die Gäste herum, unterhalten sich mit ihnen und behandeln sie wie ihre eigenen Angehörigen. Wenn sich die Gäste verabschieden, begleiten die Gastgeber sie ein weites Stück und zeigen ihnen den Weg.

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